Weltklimarat: Bis 2050 könnten 77 % des globalen Energiebedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden; Mit Solarthermie und Photovoltaik könnte ein Drittel des Stroms erzeugt werden

Am 09.05.2011 veröffentlichte der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC, meist Weltklimarat genannt) einen neuen Bericht. Darin heißt es, bis 2050 könnten mit der richtigen politischen Unterstützung 77 % des Weltenergiebedarfs mit erneuerbaren Energien gedeckt werden. Der "Special Report on Renewable Energy Sources and Climate Change Mitigation" (SSREN) beleuchtet den derzeitigen Stellenwert von sechs Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien und ihre mögliche Entwicklung in den kommenden Jahrzehnten, darunter Photovoltaik (PV) und Solarthermie (concentrating solar power, CSP).

„Der Bericht zeigt, dass die Entwicklung solcher Technologien nicht von der Verfügbarkeit der Energiequellen abhängt, sondern von der Politik, die die Entwicklung in den nächsten Jahrzehnten entweder fördert oder hemmt“, sagte Ramon Pichs, einer der Vorsitzenden der Arbeitsgruppe III.
„Schwellen- und Entwicklungsländer haben einen wichtigen Anteil an dieser Zukunft – dort leben die meisten der 1,4 Milliarden Menschen, die keinen Zugang zum Stromnetz haben, und dort sind die Bedingungen zur Entwicklung von Technologien zur Nutzung der Erneuerbaren am besten.“

Solarthermie und Photovoltaik haben großen Anteil bei der Stromerzeugung
Der Bericht basiert auf über 160 Szenarien, wie sich Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien entwickeln könnten, und betrachtet viele mögliche Ergebnisse.
In den meisten Szenarien bleibt der Anteil der solaren Technologien zur Stromerzeugung unter einem Zehntel, während die ehrgeizigsten Szenarien davon ausgehen, dass ein Drittel des Weltstrombedarfs damit gedeckt werden könnte.
Der Bericht untersucht auch, wie Strom aus erneuerbaren Energien in bestehende und künftige Energiesysteme (z.B. Stromnetze) integriert werden könnte und welche Kosten und welcher Nutzen aus diesen Entwicklungen entstehen.

Erneuerbare Energien könnten Klimaerwärmung unter 2°C halten
Laut den Ergebnissen des SSREN könnte die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien bis 2050 zur Vermeidung von 220 bis 560 Gigatonnen CO2 führen.
Die Szenarien einer beschleunigten Entwicklung könnten helfen, dass die Konzentration von Treibhausgasen bei 450 Millionsteln bleibt. Dies könnte zu dem Ziel beitragen, die globale Klimaerwärmung unter 2 Grad Celsius zu halten. Dieses Ziel wurde in der Klimakonvention der Vereinten Nationen in Cancun festgelegt.

Bericht soll in die weitere Arbeit des IPCC einfließen
Über 120 Forscher arbeiteten an dem Bericht mit. Die Ergebnisse wurden von den Vertretern von 194 Mitgliedsstaaten des IPCC in Abu Dhabi geprüft und genehmigt. Der Bericht soll in die weitere Arbeit des IPCC einfließen und dient als Vorbereitung des Fifth Assessment Report (AR5). Der AR5 Synthesis Report soll im September 2014 fertig gestellt werden.

13.05.2011 | Quelle: Intergovernmental Panel on Climate Change | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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