Photovoltaik in Bürgerhand: Beteiligungsprojekt von fesa e.V. und Solar-Bürger-Genossenschaft plant ein halbes Megawatt

Bürgerbeteiligung und Solaranlagen - das sind die Markenzeichen des Freiburger Energiewende-Netzwerkes fesa e.V. Vor 17 Jahren hob es die bundesweit erste große Bürger-Solaranlage mit 50 Kilowatt (kWp) Nennleistung aus der Taufe, sieben weitere Solarstromanlagen sowie Wind- und Wasserkraft folgten.


Den Start in die nächste Runde kennzeichnet das Solarstrom-Kraftwerk "Justus1" in Landau in der Pfalz, das der fesa e.V. gemeinsam mit der solargeno (Solar-Bürger-Genossenschaft) angestoßen hat.

525 kW auf einem Industriedach in Landau
Die Photovoltaik-Anlage wird mit ihren 525 kW auf einem Industriedach des Familienunternehmens Gummi Mayer so viel Strom erzeugen, wie etwa einhundert Familien verbrauchen. Sie erspart dem Klima 300 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr und verdrängt dabei 500 Megawattstunden des fossilen Strommixes aus Kohle und Gas. Das schont die Ressourcen – und nicht nur im Betrieb. Für die Auswahl der Komponenten spielt für die Genossenschaft der Verbrauch von Energie und Rohstoffen bei der Herstellung ebenso eine wichtige Rolle wie Qualität und Leistungsfähigkeit.

Finanzierung durch Genossenschaftsanteile und zum Teil durch Nachrangdarlehen der Genossenschaftsmitglieder
Finanziert wird das Projekt durch Bankdarlehen und Bürgerbeteiligung. Auch Familien mit kleinem Kapitalpolster können sich bei der solargeno für die Energiewende engagieren und an ihren Unternehmungen teilhaben. Das erforderliche Eigenkapital von 250.000 Euro soll zum Teil durch Genossenschaftsanteile und zum Teil durch Nachrangdarlehen der Genossenschaftsmitglieder abgedeckt werden. Über die 20 Jahre der Anlagenlaufzeit sei eine Rendite zwischen 4% und 6% zu erwarten.
Die Beteiligung an der Genossenschaft fördert nicht nur die Energiewende hin zu einer ökologisch nachhaltigen und effizienten Energieversorgung, sondern stärkt auch den Umschwung zu einer regional orientierten, bürgereigenen Wirtschaft. "Mitglieder können mitwirken, Entscheidungen mit beeinflussen oder sich einfach nur über die Rendite freuen", heißt es in der Pressemitteilung von fesa e.V.
Für die solargeno ist es das dritte und bisher größte Bürgebeteiligungs-Solarstromprojekt. Die im Jahr 2006 in Bürstadt gegründete Kooperative baut in Freiburg mit der Unterstützung des fesa e.V. ihren Hauptsitz auf und engagiert sich für die städtische Energiewende im Südwesten.

13.07.2011 | Quelle: Solar-Bürger-Genossenschaft eG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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