Bürgerbeteiligung erneuerbare Energien: Norddeutsche Energiegemeinschaft startet erfolgreich

Die Norddeutsche Energiegemeinschaft eG (Schwerin) hat seit Beginn ihrer Mitgliederwerbung im Mai bereits 255 Mitglieder gewonnen, die Genossenschaftsanteile in Höhe von insgesamt 975.000 Euro gezeichnet haben.

Da die Genossenschaft zur Verbesserung der Gesamtrendite das Drei- bis Vierfache an Fremdkapital aufnehmen werde, könnten damit Investitionen in neue Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in einer Größenordnung von etwa fünf Millionen EUR ausgelöst werden, berichtet die Norddeutsche Energiegemeinschaft.
„Mit einem Mittelzufluss in dieser Höhe hatten wir in unserer Geschäftsplanung eigentlich erst im Jahr 2013 gerechnet“, so Genossenschaftsvorstand Rolf Bemmann.

Genossenschaft hebt sich von anderen Bürgerbeteiligungsmodellen ab
Vorstandkollegin Cornelia Meissner hat eine Erklärung für diesen Erfolg: „Offenbar gefällt den Genossenschaftsmitgliedern neben den attraktiven Ertragschancen, vor allem die Ehrlichkeit unseres Geschäftsmodells. Bürger, die sich an der Norddeutschen Energiegemeinschaft beteiligen, beteiligen sich damit an eigenen Stromerzeugungsanlagen der Genossenschaft. Sie geben nicht wie bei anderen Modellen einem Stadtwerk einfach nur befristet einen Kredit, damit sich das Stadtwerk eigene Anlagen anschaffen kann.“
Über den großen Erfolg freuen sich auch die WEMAG und die fünf Volksbanken und Raiffeisenbanken im westlichen Teil Mecklenburg-Vorpommerns, die gemeinsam im Februar die Initiative zur Gründung der Genossenschaft ergriffen haben.
Für den Chef der Schweriner VR Bank, Matthias Bungert, der zugleich Aufsichtsratsmitglied der Genossenschaft ist, kommt der Zuspruch nicht überraschend: „Viele Menschen begrüßen die Energiewende und wollen sie mit Engagement vor Ort unterstützen.“

Genossenschaft will Bürgern finanzielle Vorteile aus der Neuausrichtung der Energiepolitik verschaffen
Caspar Baumgart, Vorstandsmitglied der WEMAG, bestätigt diesen Trend, weist aber auch noch auf etwas anderes hin: „Die Energiewende wird zunächst die Energiepreise auch verteuern. Ganz bewusst wollten wir mit der Norddeutschen Energiegemeinschaft den Bürgern eine Möglichkeit verschaffen, umgekehrt auch finanzielle Vorteile aus der Neuausrichtung der Energiepolitik zu ziehen.“
Die Norddeutsche Energiegemeinschaft hat im Juli bereits die ersten sieben Photovoltaik-Anlagen in Betrieb genommen. Bis zum Jahresende sollen ein bis zwei größere Freiflächenanlagen hinzukommen. Für das Jahr 2012 ist die Beteiligung an Windkraftanlagen geplant.
Die Beteiligung an der Norddeutschen Energiegemeinschaft eG steht jedem Bürger, jedem Unternehmen und jeder Kommune ab einer Mindestbeteiligung von 500 EUR offen. Für ihre Kunden übernimmt die WEMAG die einmalige Beitrittsgebühr.

22.08.2011 | Quelle: WEMAG AG; Norddeutsche Energiegemeinschaft eG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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