EPIA: Photovoltaik-Netzparität wird in Europa 2020 erreicht; Kosten für Solar-Module sinken jeweils um 20 %, wenn sich der der Solarmodul-Absatz verdoppelt

Der europäische Photovoltaik-Industrieverband (European Photovoltaic Industry Association, EPIA) hat einen neuen Bericht veröffentlicht, laut dem Solarstrom 2020 in allen europäischen Marktsegmenten mit der konventionellen Energieproduktion preislich mithalten kann.

"Solar Photovoltaics Competing in the Energy Sector – On The Road to Competitiveness" geht davon aus, dass die Kosten für Photovoltaik-Module immer dann um 20 % gesunken sind, wenn sich die Menge der verkauften Module verdoppelt hat.

Laut EPIA besteht durchaus die Möglichkeit, dass die Kosten bis 2020 um weitere 50 % zurück gehen. Der Bericht wurde am 05.09.2011 auf der EU PVSEC in Hamburg veröffentlicht.

“Schon heute ist Solarstrom billiger, als viele glauben”, betonte EPIA-Präsident Ingmar Wilhelm.
“In den nächsten Jahren wird er dank immer besserer Technologien und Skaleneffekten sogar noch günstiger. Da der Preis für Strom aus fossilen Energiequellen auch noch steigt, wird Strom aus Photovoltaik-Anlagen im Energiemix voll wettbewerbsfähig.“

EPIA: "Dynamische" Netzparität wird als Erstes im gewerblichen Segment in Italien erreicht
Der neue EPIA-Bericht vergleicht die Solarstrom-Gestehungskosten in den nächsten zehn Jahren mit denen von Strom aus anderen Energiequellen. Er kommt zu dem Schluss, dass Photovoltaik „unter den richtigen Bedingungen“ bis 2020 in ganz Europa wettbewerbsfähig sein kann.
Für den Bericht hat der Verband mit Unterstützung von A.T. Kearney Inc. (Chicago, Illinois, USA) die Märkte Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien analysiert.
Die Studie geht davon aus, dass Photovoltaik im gewerblichen Segment in Italien bereits 2013 eine „dynamische Netzparität“ erreichen wird.
Der Zeitpunkt, an dem Investitionen in Photovoltaik-Anlagen genauso attraktiv werden wie Investitionen in die herkömmliche Stromerzeugung ("generation value competitiveness"), könnte bereits 2014 bei Freiflächenanlagen in Italien erreicht werden.

EPIA: Die politischen Rahmenbedingungen müssen stimmen
Wenn Photovoltaik-Netzparität in ganz Europa erreicht werden soll, so EPIA, erfordere dies ein klares politisches Ja zu einer Gesetzgebung, die die Entwicklung der Technologie fördert und „Marktverzerrungen“ verhindert.
Während Einspeisevergütungen für das Wachstum der Branche noch wichtig waren, werden solche Programme voraussichtlich in dem Maße auslaufen, wie sich die Lücke zur Netzparität schließt.
Den ganzen Bericht gibt es unter: http://www2.epia.org/documents/CITES/Competing_Full_Report.pdf

07.09.2011 | Quelle: European Photovoltaic Industry Association | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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