Fraunhofer ISE und CSE initiieren neues Testprotokoll für die Haltbarkeit von Photovoltaik-Modulen; Investoren erhalten Zugang zu quantitativem Modulvergleich

Mit dem Ziel, die Prüfverfahren für Photovoltaik-Module weiter zu verbessern starten Fraunhofer ISE (Freiburg) und Fraunhofer CSE (Boston, USA) die "PV Module Durability Initiative" (PVDI). Um Investoren zusätzliche Daten bereitzustellen, wird diese Initiative ein anspruchsvolles Prüfprotokoll für eine große Auswahl von PV-Modulen definieren und damit die Anforderungen der IEC Prüfnorm deutlich übersteigen. Es wird das […]

Mit dem Ziel, die Prüfverfahren für Photovoltaik-Module weiter zu verbessern starten Fraunhofer ISE (Freiburg) und Fraunhofer CSE (Boston, USA) die "PV Module Durability Initiative" (PVDI).
Um Investoren zusätzliche Daten bereitzustellen, wird diese Initiative ein anspruchsvolles Prüfprotokoll für eine große Auswahl von PV-Modulen definieren und damit die Anforderungen der IEC Prüfnorm deutlich übersteigen.
Es wird das erste weithin verfügbare Programm sein, das umfassende quantitative Daten für eine Vielzahl von lebensdauerrelevanten Belastungen liefert. Die durchgeführten Prüfungen wenden nicht nur Pass/Fail-Kriterien an, sondern sie generieren quantitative Ergebnisse. Mit den Ergebnissen lasse sich eine Rangliste der Module erstellen, so die Fraunhofer-Forscher. Sie ermögliche eine Abschätzung von Wahrscheinlichkeiten, eine zuverlässige Leistung während der Lebensdauer zu erzielen.

Präzisere Modelle für die Gebrauchsdauer eines PV-Moduls
Wichtige Neuerungen der PVDI betreffen erweiterte Belastungsprüfungen. UV-Prüfungen, Feuchte-Wärme-Prüfungen unter positivem und negativem Potenzial sowie dynamische mechanische Prüfungen sind zentraler Teil des Prüfprogramms.
Ebenso werden ausgedehnte Temperaturwechsel, Feuchte-Frost- und Feuchte-Wärme berücksichtigt, um so der tatsächlichen Belastung eines Moduls während seiner Lebensdauer näher zu kommen. Das PVDI-Programm wird von einem Forschungsprogramm sowie von Freibewitterungsprüfungen begleitet. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Prüfsequenzen jährlich laufend zu verbessern und präzisere Modelle für die Gebrauchsdauer eines Moduls aufzustellen.

Fraunhofer ISE übernimmt die Federführung
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, das über jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung, Prüfung und Qualifizierung von PV-Technologie verfügt, hat die Federführung bei der Entwicklung der PV Durability Initiative. Beide Fraunhofer-Einrichtungen sehen in PVDI den idealen Rahmen, ihre Erfahrung in umfassenden Prüfungen anzuwenden.
»Diese neue Initiative eröffnet Investoren die Möglichkeit, eine quantitative, unabhängige Einschätzung der Zuverlässigkeit von PV-Modulen führender Hersteller von neutraler Seite zu erhalten«, so Dr. Harry Wirth, Bereichsleiter Photovoltaische Module, Systeme und Zuverlässigkeit am Fraunhofer ISE.
»Prüfung, Forschung und Entwicklung in unseren Laboren in Deutschland und den USA eröffnet uns die einzigartige Möglichkeit, weltweit Daten für Investoren und Hersteller bereitzustellen«, erläutert Dr. Christian Hoepfner, Director of Technical Operations am Fraunhofer CSE.

Erste Ergebnisse sollen im zweiten Quartal 2012 veröffentlicht werden
»International wird das PVDI Forschungsteam eng mit weiteren F&E-Instituten und mit Normungsgremien zusammenarbeiten, um die Weiterentwicklung der einschlägigen Normen zu unterstützen. «
Die Prüfungen gemäß dem PVDI-Protokoll 2012 werden ab Oktober 2011 durchgeführt. In der ersten Testrunde werden verschiedene Module führender Hersteller geprüft. Erste Ergebnisse werden zusammen mit einer Übersicht des PVDI-Protokolls im zweiten Quartal 2012 veröffentlicht. Diese Publikation wird Daten aller getesteten Module sowie ein Ranking der Module hinsichtlich verschiedener Degradationsindikatoren beinhalten. Programmteilnehmer werden Zugang erhalten zu den detaillierten Messergebnissen und Befunden.

12.09.2011 | Quelle: Fraunhofer ISE; Bild: Solar-Fabrik AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen