Fazit der 26. EU PVSEC: Photovoltaik wird wesentlicher Bestandteil der Stromversorgung

Nach fünf Tagen schloss die diesjährige 26th European Photovoltaic Solar Energy Conference and Exhibition (26th EU PVSEC) am 09.09.2011 ihre Tore im CCH Congress Centre und auf der Messe Hamburg. Die globale PV Community hat in Hamburg die neuesten Photovoltaik-Entwicklungen und -Innovationen präsentiert und diskutiert.

Conference General Chairman Dr. Heinz Ossenbrink, Europäische Kommission, DG Joint Research Centre, fasste in der EU PVSEC Abschlussveranstaltung zusammen: “Das Konferenzprogramm macht deutlich, dass es viele spannende Entwicklungen im Bereich Photovoltaik gibt und dass die PV-Industrie in der Lage ist, die weltweite Nachfrage nach PV-Modulen abzudecken. Allein in Europa sollen 45.000 MW PV installiert werden, um die Europäischen Ziele für Erneuerbare Energien zu erreichen."

Probleme mit dem Finanzmarkt; Griechisches Helios-Solarprojekt als möglicher Ausweg aus der Krise
"Die PV-Industrie hat gezeigt, dass sie sich robust genug entwickelt, um PV-Installationen auf großen Flächen und auf Gebäuden bereitzustellen, damit dieses Ziel erreicht wird", so Ossenbrink weiter. "Der Finanzmarkt stellt der PV-Industrie vor allem in Krisenzeiten kein gutes Zeugnis aus, aber die Regierung Griechenlands schlägt vor, dass gerade das Helios-Solarprojekt aus der Krise helfen wird. Die Konferenz hat auch aufgezeigt, wie noch bestehende technische Hürden für den großflächigen Ausbau der Photovoltaik zu überwinden sind sowie die Akzeptanz durch die Öffentlichkeit zu stärken ist. Die PV-Technologie wird eine wichtige Energiequelle im globalen Energiemix.“

CPV-Zellen mit Produktions-Wirkungsgraden von nahezu 40 %
In seiner Zusammenfassung hat Technical Programme Chairman Dr. Arnulf Jäger-Waldau, Europäische Kommission, DG Joint Research Centre, betont: “Durch das wissenschaftliche Programm haben wir in dieser Woche wertvolle neue Erkenntnisse zu Forschungs-, Entwicklungs- und Anwendungstrends gewonnen. Im Bereich der Advanced Photovoltaics arbeiten viele Unternehmen und Forschungszentren an der Optimierung von PV Technologien, so dass wir heute bereits CPV-Zellen mit Laborwirkungsgraden von über 41 % und in der Produktion Wirkungsgrade von nahezu 40 % haben."

Erste Produkte zur Gebäudeintegration Organischer Photovoltaik
Neue Fortschritte gebe es auch in der Nano-Technologie, die einen großen Einfluss auf zukünftige Zellkonzepte haben werden. Die Organische Photovoltaik (OPV) sei ein schnell wachsendes Forschungsfeld und erste Unternehmen fertigten bereits Produkte für die Gebäudeintegration und für spezielle Anwendungen im Endverbrauchermarkt.
"Silizium-Module sind die wichtigsten PV-Produkte im Markt. Beschichtung mit Silber durch Kupfer zu ersetzen, wird die zentrale Technik für zukünftige Zellen sein. Wir werden Zellen sehen, die mit dieser neuen Technik unveränderte Wirkungsgrade erzielen. Highlights dieser Woche waren auch die Fortschritte bei Zellen mit rückseitiger Kontaktierung und Wirkungsgrade von Silizium-Heteroconjunction Zellen. Wir haben Rekordwirkungsgrade in Europa und Japan in diesem Bereich gesehen. Dünnschicht bleibt weiterhin ein kleinerer, aber wachsender Teil der PV Produktion", so Jäger-Waldau.
Auch bei CIGS und flexiblen CIS- und CdTe-Zellen wurde über Fortschritte berichtet. Inverter eröffnen neue Möglichkeiten bezüglich Netzmanagement und Stabilität. Vorhersagen für Systemleistungen werden immer zuverlässiger. Nachhaltigkeit und Umwelteinflüsse der PV sind Hauptaspekte, bei denen die PV Industrie aktiv handle.
Auf der Konferenz wurden ebenfalls neue Denkansätze für die PV-Architektur vorgestellt und diskutiert. "PV wird zunehmend als effektives Mittel gegen die aktuelle Rezession angesehen. Prognosen für 2011 liegen bei über 20 GW. Dies liegt an der steigenden Anzahl von Märkten im GW Bereich. Bislang hat noch jede Voraussage das Wachstum der Photovoltaik weltweit unterschätzt. Zukünftige PV Szenarien müssen kontinuierlich angepasst werden, damit sie die großen Fortschritte in diesem Sektor widerspiegeln", fasst Dr. Jäger-Waldau zusammen.
Winfried Hoffmann, Vice President European Photovoltaic Industry Association (EPIA), stellte in der Closing Session das neue Verständnis der Europäischen Kommission heraus: Die Aufrechterhaltung der Massenproduktion von künftigen Schlüsseltechnologien in Europa sei von gleicher Bedeutung wie die fortdauernde Forschung, Entwicklung und Erstellung von Pilotlinien. Dies bedinge auch die Bereitstellung der notwendigen finanziellen Mittel zur Investition in große Produktionsanlagen.

2012: Die 27th European Photovoltaic Solar Energy Conference and Exhibition findet in Frankfurt am Main statt
Die nächste 27th EU PVSEC wird in Frankfurt am Main stattfinden. Vom 24. bis 28. September 2012 bringt diese Veranstaltung Experten aus Forschung und Industrie auf dem Gelände der Messe Frankfurt zusammen. Das Executive Committee der EU PVSEC freut sich darauf, Experten aus allen Bereichen der Photovoltaik in der Finanz- und Geschäftsmetropole Frankfurt zu begrüßen.
In Hamburg haben 4.467 Konferenzteilnehmer aus der ganzen Welt 1.500 wissenschaftliche und technische Vorträge besucht, die das gesamte Themenspektrum der Photovoltaik abdecken. An vier Messetagen haben 999 internationale Aussteller ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen aus der gesamten PV-Wertschöpfungskette auf 80.000 Quadratmetern in neun Messehallen präsentiert. Mehr als 40.000 Photovoltaik-Fachleute aus über 100 Ländern haben laut Veranstalter die Fachmesse besucht. Die EU PVSEC gilt als weltweit bedeutendste Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft, Industrie und den globalen PV Solarmärkten.

13.09.2011 | Quelle: WIP | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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