Erneuerbare Energien sorgen für gesamtwirtschaftlichen Gewinn

Strom aus erneuerbaren Energien verursacht über seine Förderkosten hinaus keine nennenswerten Kosten für die Volkswirtschaft, berichtet die Agentur für Erneuerbare Energien (Berlin) in einer Pressemitteilung.

Bezogen auf eine Kilowattstunde (kWh) im aktuellen deutschen Strommix falle der Beitrag für die so genannte EEG-Umlage mit derzeit rund 3,5 Cent deutlich geringer aus als die volkswirtschaftlichen Folgekosten der konventionellen Stromerzeugung.
Müssten die fossil-nuklearen Energieträger ihre externen Kosten, etwa für Schäden an Klima, Umwelt und Gesundheit, einpreisen, so wäre die durchschnittliche Kilowattstunde aktuell mindestens 5,4 Cent teurer, so die Agentur.

Versteckte Folgekosten konventioneller Energieträger fehlen auf der Stromrechnung
„Die versteckten Folgekosten der konventionellen Energieträger findet man auf keiner Stromrechnung. Die Förderung der erneuerbaren Energien hingegen ist transparent und nachvollziehbar kalkuliert – und wird genau deswegen häufig kritisiert“, betont Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien.
„In der aktuellen Diskussion um die EEG-Umlage sollte daher nicht vergessen werden, dass ein steigender Anteil erneuerbarer Energien am Strommix diese externen Kosten reduziert. Davon profitieren Staatshaushalt und Steuerzahler“, so Vohrer.

Erneuerbare Energien senken den Börsenstrompreis
Zudem könnten erneuerbare Energien nachweislich den Börsenstrompreis an der Leipziger Energiebörse (EEX) senken, wovon insbesondere Stromversorger und energieintensive Industrie den größten Nutzen hätten. Dank niedriger Grenzkosten würden Wind- und Sonnenstrom den teuer erzeugten konventionellen Strom zunehmend vom Markt („Merit-Order-Effekt“) verdrängen.
Dadurch sank 2009 der Strompreis am Spotmarkt der EEX um 0,6 Cent pro Kilowattstunde. Durch diesen Effekt bleibe der Strompreis auch am Terminmarkt für die kommenden Jahre – trotz steigender fossiler Brennstoffpreise und abgeschalteter Atomkraftwerke – auf stabilem Niveau, heißt es in der Pressemitteilung.

Vorrang der Erneuerbaren verschiebt die Nachfragekurve
Nach den Regelungen des EEG haben erneuerbare Energien Vorrang bei der Einspeisung ins Stromnetz. Dadurch verschiebt sich die Nachfragekurve: Erneuerbare Energien reduzieren die Nachfrage nach konventionellem Strom mit höheren Grenzkosten. Die Börsenstrompreise sinken oder bleiben trotz gestiegener Rohstoffpreise konstant.
„Leider werden diese Kostenvorteile der erneuerbaren Energien selten kommuniziert und noch seltener von den Stromversorgern an die Endkunden weitergegeben“, kommentiert Vohrer.
„An der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung und den sinkenden Börsenstrompreisen lässt sich eindeutig ablesen: Nur die erneuerbaren Energien können gewährleisten, dass die Stromversorgung auch in Zukunft sicher, wirtschaftlich und umweltfreundlich bleibt.“
Weitere Informationen zum Thema gibt es in der neu bearbeiteten Broschüre „Renews Spezial: Kosten und Preise für Strom. Fossile, Atomstrom und Erneuerbare Energien im Vergleich“.

15.10.2011 | Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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