Chilenischer Energieminister wirbt um Investoren für erneuerbare Energien und lehnt den Atomausbau ab

Während eines Besuchs in Europa hat Chiles Energieminister entscheidende Schritte

angekündigt, um die Zukunft der Energieproduktion seines Landes zu gestalten. Er bat um Unterstützung bei der Entwicklung einer Industrie für erneuerbare Energien. Außerdem erklärte er, unter der aktuellen Regierung werde Chile keine neuen Atomkraftwerke bauen.
Am 14.10.2011 traf sich Energieminister Rodrigo Álvarez mit spanischen Industriellen aus der Branche der erneuerbaren Energien, um diese zu ermutigen, in den wachsenden Standort Chile zu investieren. In einem Treffen mit dem französischen Arbeitnehmerverband (MEDEF) am 17.10.2011 erklärte der Minister, Atomkraft berge zu hohe Risiken für ein Land das von Erdbeben bedroht werde wie Chile. Die Atomenergie könne also nicht ohne weitere Untersuchungen entwickelt werden.
“Wenn Chile sich entwickeln will, braucht es mehr Energie”, erklärte Minister Álvarez in dem Gespräch mit dem MEDEF. “Diese Energie muss, wie bereits Präsident Sebastián Piñera gesagt hat, sicherer, sauberer und ökonomischer werden.”
Der Minister erklärte außerdem, dass sein Land keine Energiequelle ohne angemessene Untersuchung ausbauen werde und “diese Regierung hinsichtlich der Atomkraft nichts planen werde."

Minister Álvarez betont vielfältigen Energiemix
Álvarez’ Treffen mit dem MEDEF war die erste Etappe seines Besuchs anlässlich des offiziellen Treffens der internationalen Energieagentur (IEA). Bei diesem ersten Treffen betonte der Minister die Bedeutung eines ausgewogenen Energiemixes für Chile. Dieser helfe, die wirtschaftlichen Entwicklungsziele zu erreichen.

Solarthermisches Nahwärmesystem vorgestellt
Ebenfalls am 15.10.2011 präsentierte der chilenische Staatssekretär im Energieministerium Sergio del Campo ein Solarthermie-System vor, das 55 Prozent des Warmwasserbedarfs eines Kinderdorfes decken soll.
Die Solarwärmeanlage im Kinderdorf Raúl Silva Henríquez umfasst Sonnenkollektoren mit 58 Quadratmetern Gesamtfläche und Tanks mit einem Gesamtvolumen von 7.000 Litern.
Der Staatssekretär beschrieb die Anlage als ein Nahwärmesystem, da sie das Zentrum eines Wärmekreislaufs von 350 Metern sei.
Energie-Staatssekretär Sergio del Campo betonte, dies solche Initiativen notwendig seien, um die erneuerbaren Energien in das Bewusstsein der chilenischen Bevölkerung zu bringen. Auf diese Weise könne eine saubere, sichere und ökonomische Energiematrix erreicht werden.

26.10.2011 | Quelle: Chilenisches Energieministerium | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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