Lux Research: Neue europäische Richtlinien können Markt der gebäudeintegrierten Photovoltaik etablieren, 6,6 Gigawatt im Jahr 2021 erwartet

Gebäudeintegrierte Photovoltaik (BIPV) wird wahrscheinlich früher als erwartet aus der derzeitigen ästhetischen Nische heraustreten. Bis 2016 soll sie ein Marktvolumen von 6 Milliarden US-Dollar (rund 4,366 Milliarden Euro) erreichen, so das Marktforschungsunternehmen Lux Research (Boston, Massachusetts).

Laut Lux Research kann gebäudeintegrierte Photovoltaik schon bald ein entwickelter Markt werden. 2021 rechnen die Marktforscher mit Installationen von 6,6 Gigawatt, da die Nullenergiehaus-Standards der Europäischen Kommission vermutlich europaweit umgesetzt werden.
Im wahrscheinlichsten der von Lux Research erstellten Szenarien wird gebäudeintegrierte Photovoltaik bis 2016 ein Gigawatt (GW) übersteigen. Das geschätzte Marktvolumen für diesen Zeitpunkt liegt bei 6 Milliarden US-Dollar (rund 4,366 Milliarden Euro). Noch größer ist jedoch das Wachstumspotenzial bis 2021. Laut Lux Reserach könnte der Markt um mehr als das Sechsfache wachsen, auf 6,6 GW. Grund dafür sei, dass die EU-Staaten, bis 2020 Richtlinien umsetzen, nach denen alle Neubauten Nullenergiehäuser sein müssen, erläutert Lux Research.

Nullenergiehäuser treiben den Einsatz gebäudeintegrierter Photovoltaik voran
“In den letzten fünf Jahren gab es einen erheblichen Zuwachs an Gebäuden, die für herausragende energie- und umweltgerechte Planung zertifiziert wurden (Leadership in Energy and Environmental Design, LEED) sowie Nullenergiehäusern, bei denen die Stromerzeugung vor Ort nötig ist. Das ist ein Trend der den Einsatz der gebäudeintegrierten Photovoltaik wahrscheinlich vorantreiben wird”, sagte Aditya Ranade, Analytiker bei Lux Research und Hauptautor der Studie “Building Integrated Photovoltaics: Moving Beyond Showcase Projects”.
“Die Kombination aus energieeffizienten und energieerzeugenden Komponenten bietet Installateuren verschiedene finanziell interessante Ansätze. Zum Beispiel die Senkung des Strombedarfs in Zeiten mit Spitzenlast oder steuerliche Vorteile. Dies bewirkt weitere Kosteneinsparungen”, so Ranade weiter.
Die Analytiker von Lux Research untersuchten den technologischen und kommerziellen Status der gebäudeintegrierten Photovoltaik im Hinblick auf hohe Kosten, spezifische Anforderungen, beschränkte finanzielle Anreize und den frühen Entwicklungsstand von Dünnschicht-Modulen.

Europäische Vorherrschaft wird wahrscheinlich ausgebaut
Im Jahr 2011 werden gebäudeintegrierte Photovoltaik-Installationen in Europa insgesamt auf 105 Megawatt kommen. Dies liegt hauptsächlich an den speziellen Solarstrom-Einspeisetarifen in Frankreich und der Schweiz. Dicht darauf folgen die USA mit 103 MW, die durch viele LEED-zertifizierte Gebäude bedingt sind. Asien hingegen bringt es nur auf 12 MW. Schon 2013 wird Europa die USA übertrumpfen, was installierte Kapazität angeht. 2016 wird Europa endgültig die eindeutige Führung übernehmen und einen Marktanteil von 85 Prozent erreichen, vor allem wegen der Nullenergiehaus-Richtlinien.

Gebäudeintegrierte Photovoltaik muss Kosten verbessern.
Staatliche Vergütungen sind unsicher und Standards können sich ändern, doch auf die Stromgestehungskosten gebäudeintegrierter Photovoltaik-Anlagen können sich die Entwickler verlassen. Daher werden die Stromgestehungskosten helfen, Aufträge zu erhalten. Aufdachanlagen in Kalifornien beispielsweise kommen auf Stromgestehungskosten von 0,13 US-Dollar (etwa 0,1 Euro) pro Kilowattstunde, während eine Kilowattstunde aus einer Anlage an einer Hausfassade in Deutschland ca einen US-Dollar kostet (etwa 0,7 Euro).

Je nach Einsatzgebiet kristallines Silizium, CIGS oder CdTe
Technologien auf der Basis von multikristallinem Silizium ermöglichen die niedrigsten Stromgestehungskosten bei Dachanlagen, dicht darauf folgen Kupfer-Indium-Gallium-DiSelnide (CIGS) Dünnschicht-Modlue. Bei Fassaden, liegen Cadmium Tellurid-Dünnschicht-Module vorn. Für große kommerzielle Fassadenanlagen schlägt CIGS den einzigen Konkurrenten, amophes Silizium in allen Regionen.

07.11.2011 | Quelle: Lux Research | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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