Kürzung des britischen Solarstrom-Einspeisetarifs empört Arbeitgeberverband und Umweltschutzorganisation

Der Termin zur Kürzung des britischen Solarstrom-Einspeisetarifs am 12.12.2011 rückt näher. Kunden setzen derzeit alles daran, vorher noch Photovoltaik-Anlagen installieren zu lassen. Indes wird das Ministerium für Energie und Klimaschutz (DECC) nicht mehr allein von der Solar-Industrie kritisiert. Auch rechtliche Konsequenzen sollen folgen.

Am 10.11.2011 warnte John Cridland, Generaldirektor des Arbeitgeberverbandes Coalition for British Industry (CBI, London), die frühe Kürzung des Einspeisetarifs werde nicht nur Projekte und Arbeitsplätze vernichten, sondern auch Investoren verunsichern. Darüber hinaus hat der britische Ableger des weltweiten Umweltschutzverbandes Friends of the Earth (FOE, London) eine Klage eingereicht, um die Kürzungen aufzuhalten.
“Einige Unternehmen haben erheblich in Photovoltaik-Anlagen und in die zur Installation nötigen Komponenten investiert”, sagte CBI Generaldirektor Cridland.
“Dieses Engagement wurde von der Entscheidung zum Einspeisetarif untergraben. Das Vertrauen der Industrie in die Regierung hat sich in Luft aufgelöst. Dies lässt nichts Gutes für künftige Initiativen erahnen.”

Friends of the Earth und britische PV-Industrie gehen vor Gericht
Am 07.12.2011 schrieb der Verband Friends of the Earth an den britischen Klimaschutzminister Greg Barker, wenn die Regierung bis Freitag, den 11.11.2011, an ihrem Entwurf festhalte, werde der Umweltschutzverband gerichtlich dagegen vorgehen.
Vor Friends of the Earth hatte bereits Solarcentury Holdings Ltd. (London) gemeinsam mit anderen britischen Photovoltaik-Unternehmen geklagt. Die Unternehmen streben eine einstweilige Verfügung an, um das Ministerium an der Kürzung der Einspeisetarife zum 12.12.2011 zu hindern.
Am 10.11.2011 erklärte Klimaschutzminister Barker, er werde den endgültigen Termin zur Kürzung am 12.12.2011 nicht nach hinten verschieben. Aus rechtlichen Gründen könne er den Vorschlag nicht ändern, bis die Beratungen abgeschlossen seien.

Zertifizierungsstelle: Kürzungen beeinträchtigen die Registrierung von PV-Anlagen nicht
Aufgrund der sehr knappen Zeit bevor die Kürzungen wirksam werden, berichtet die britische PV-Industrie von einem Ansturm auf Photovoltaik-Anlagen. Viele Installateure müssten derzeit sieben Tage in der Woche arbeiten.
Nachdem Gerüchte über frühzeitige Kürzungen die Runde gemacht hatten, veröffentlichte die britische Zertifizierungsstelle (MCS) eine Stellungnahme auf ihrer Website, laut der Anlagen in November und Dezember wie gewohnt angemeldet werden können. Die Deadline zur Kürzung des Einspeisetarifs habe darauf keinerlei Auswirkungen.

15.11.2011 | Quelle: Coalition for British Industry, Friends of the Earth, Microgeneration Certification Scheme | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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