Solarbuzz: Im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt sich der nordamerikanische Photovoltaik-Markt im vierten Quartal auf 800 Megawatt

Solarbuzz (San Francisco, Kalifornien, USA) hat einen Bericht veröffentlicht, laut dem sich der nordamerikanische Photovoltaik-Markt im vierten Quartal 2011 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal verdoppeln wird. Der Zubau werde 800 Megawatt betragen.

Laut dem Bericht "North American PV Markets Quarterly" befinde sich der regionale Markt an einem „Scheideweg“ zwischen einer hohen Nachfrage nach Solar-Kraftwerken, sinkender Förderung dezentraler Solarstromerzeugung, einem Überangebot an Photovoltaik-Modulen und „bedeutender“ Unsicherheit, was die Förderpolitik angeht.

“Die Photovoltaik ist nun so aufgestellt, dass sie einen großen Marktanteil von Technologien zur Stromerzeugung aus anderen Energiequellen übernehmen kann. In manchen Gegenden erreicht sie schon Netzparität“, sagt Solarbuzz-Präsident Craig Stevens.
“Photovoltaik-Händler befinden sich in der äußerst schwierigen Lage, sich den schnell wechselnden Vertriebsstrukturen und Geschäftsmodellen anzupassen, um erfolgreich zu sein.“

Ontario wird nach Kalifornien zweitgrößter nordamerikanischer Photovoltaik-Markt
Solarbuzz-Schätzungen zufolge wird der nordamerikanische PV-Markt 2011 eine installierte Leistung von 2,2 Gigawatt erreichen. Das liege an der gestiegenen Nachfrage im vierten Quartal. Die USA erreichen rund 1,85 Gigawatt, Ontario die restlichen 350 MW.
Von den einzelnen Bundesstaaten beziehungsweise Provinzen bleibe Kalifornien mit 21 % Marktanteil der größte Markt. Das entspreche rund 460 MW. Es folgen Ontario und New Jersey mit 16 % beziehungsweise 11 % Marktanteil.

Zahlreiche staatliche Förderprogramme steuern den US-Solarmarkt
Laut Solarbuzz verteilt sich die Photovoltaik-Nachfrage in den USA auf viele Bundesstaaten. In Kanada hingegen mache Ontario 99 % des nationalen Marktes aus. Das liege an der Einspeisevergütung, die es in der Provinz gibt.
Die Nachfrage in den USA wurde von vielen Förderprogrammen gesteuert. Bis zum Ende des dritten Quartals 2011 habe die US-Regierung Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 1,4 Milliarden US-Dollar (rund 1 Milliarde Euro) subventioniert. Das entspricht einer installierten Leistung von 800 MW.
Auf bundesstaatlicher Ebene habe die "California Solar Initiative“ von allen Förderprogrammen die größte Wirkung gezeigt. Seit ihrer Einführung 2007 wurden damit 650 MW Photovoltaik-Installationen gefördert.

Gewerbliche und Freiflächen-Anlagen liegen vorne
Der nordamerikanische Photovoltaik-Markt hat sich in Bezug auf die einzelnen Sektoren seit dem letzten Quartal kaum verändert. Freiflächenanlagen machen nach wie vor 38 % des Marktes aus, gefolgt von gewerblichen Aufdachanlagen über 100 kW, die weitere 37 % des Marktes ausmachen. Damit liegt ihr Marktanteil 4 % höher als im vorherigen Quartal.
Solarbuzz geht davon aus, dass netzgekoppelte private Solarstromanlagen im vierten Quartal nur 15 % des Marktes ausmachen werden.

Unsicherheit für Photovoltaik-Märkte im kommenden Jahr
Nach Einschätzung des Marktforschungsunternehmens sind die nächsten vier Quartale für die nordamerikanischen Märkte sehr unsicher. Beispielsweise könne die Handelsbeschwerde, die derzeit das US-Handelsministerium und die internationale Handelskommission beschäftigt, sich auf die Märkte auswirken, ebenso wie das geplante Auslaufen des „Treasury Grant“-Programmes in den USA.
Trotzdem werde sich der nordamerikanische Markt bis 2015 verdreifachen. Freiflächenanlagen sollen dann einen Anteil von 42 % erreichen.

30.11.2011 | Quelle: NPD Solarbuzz Inc. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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