Studie der kanadischen Queens University: Netzparität der Photovoltaik in Sicht; Solarstrom-Produktion weit günstiger als allgemein erwartet

Laut einer Studie der Queen’s University in Kingston (Ontario, Kanada) wird die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaik weitgehend unterbewertet. “Viele Analysten setzen die Kosten für Photovoltaik zu hoch an, da sie den technischen Fortschritt und Preissenkungen nicht in Betracht ziehen”, sagte Joshua Pearce, Außerordentlicher Professor am Fachbereich für Mechanisches Ingenieurswesen und Werkstoffwissenschaften. “Ältere Wirtschaftlichkeits- Berechnungen für Photovoltaik sind viel zu konservativ.“

Professor Pearce: Studien berücksichtigen den Preisrückgang und Leistungszuwachs von Solarmodulen nicht
Dr. Pearce ist überzeugt, dass sich Photovoltaik-Anlagen dem Wendepunkt nähern, an dem sie Strom zum gleichen Preis produzieren können wie andere Technologien mit herkömmlichen Energiequellen (Netzparität).
Die Analysten betrachten zwar diverse Variablen, um die Photovoltaik-Kosten für den Endverbraucher zu bestimmen, darunter die Installations- und Instandhaltungs-Kosten, finanzielle Belastungen, die Lebenserwartung der Anlagen und die Menge an erzeugtem Strom.
Laut Dr. Pearce berücksichtigen jedoch einige Studien nicht die Kostensenkung bei Solarmodulen von 70 Prozent gegenüber 2009. Außerdem lasse die Solarstromproduktion der hochwertigsten PV-Module jährlich nur noch um 0,1 bis 0,2 Prozent nach. Die so genannte Degradation betrage weit weniger als ein Prozent, wovon noch immer viele Kostenanalysen ausgehen würden.

Materialkosten  für Solarmodule 2011 unter einem US-Dollar pro Watt
Einer Studie von 2010 zufolge betrugen die Kosten pro Watt Solarstrom damals 7,61 US-Dollar (circa 5,72 Euro). Eine 2003 angefertigte Studie hingegen ging bereits von 4,16 US-Dollar aus (circa 3,13 Euro). Und laut Pearce liegen die Kosten für einen Großteil der Solar-Module, die auf dem Weltmarkt in großen Mengen bezogen werden, 2011 unter einem US-Dollar (etwa 0,75 Euro) pro Watt. Die Kosten der Anlagen und deren Installation würden aber stark voneinander abweichen, räumt Pearce ein.
Mitautoren der Studie sind die Doktoranden Kadra Branker und Michael Pathak. Sie wurde im Dezember in der Zeitschrift “Renewable and Sustainable Energy Reviews” veröffentlicht.

15.12.2011 | Quelle: Queen’s University | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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