Wärmeproduktion aus erneuerbaren Energiequellen in Großbritannien: Energieministerium nennt erste Bewerber für staatliches Förderprogramm

Am 06.01.2012 meldete das britische Ministerium für Energie und Klimaschutz die ersten Bewerber für das staatliche Förderprogramm zur Heizung mit erneuerbaren Energien (Renewable Heat Incentive, RHI): ein Regenschirm-Hersteller und die Betreiber einer Ferienanlage.

Sowohl der Regenschirm-Produzent Booth Brothers (Knottingley, England), als auch die Ferienanlage Broadgate Farm Cottages (Beverley, England) wollen die Finanzmittel aus dem Programm für neue Wärmepumpen verwenden. Das Förderprogramm wurde im November 2011 gestartet und enthält auch Finanzanreize für solarthermische Anlagen.
“Es ist eine großartige Nachricht, dass die RHI ihre ersten zwei Bewerber hat. Dies ist nur der Anfang”, sagte Großbritanniens Klimaschutzminister Greg Barker.
“Wärme aus erneuerbaren Energiequellen ist eine noch weitgehend ungenutzte Ressource und ein vielversprechendes Segment für die Industrie der erneuerbaren Energien. Sie wird Großbritannien dabei helfen, sich von fossilen Brennstoffen zu lösen und die CO2-Emissionen zu senken. Außerdem wird sie die Innovationen, die Arbeitsmarktlage und das Wachstum in den neuen Technologien stärken.”

Die Hälfte von Großbritanniens CO2-Emissionen wird durch Wärmeproduktion verursacht
Das Ministerium für Energie und Klimaschutz geht davon aus, dass etwa die Hälfte von Großbritanniens CO2-Emissionen auf das Konto der Wärmeproduktion gehen. Damit produziert die Wärmeversorgung derzeit mehr Verschmutzung als die Produktion von Elektrizität.
Außerdem schätzt das Ministerium, dass über 95 Prozent der Wärme in Großbritannien derzeit mit fossilen Brennstoffen produziert werden. Ein Rückgang der Ölförderung in der Nordsee habe zu vermehrten Importen geführt, um den landesweiten Verbrauch zu decken.

Private Anlagen werden derzeit nicht gefördert
Die britische Solar-Industrie hat die konservative Regierung für eine zu zögerliche Einführung der RHI kritisiert, ebenso dafür, dass private Anlagen noch nicht berücksichtigt werden. Derzeit werden nur kommerzielle und industrielle Nutzer von solarthermischen Anlagen unterstützt. Heimanlagen machen jedoch den Großteil des britischen Solarthermie-Marktes aus.
Trotzdem erklärte Paul Gipe, Energiepolitik-Experte des Online-Magazins Wind-Works, das Programm stelle einen erheblichen Schritt nach vorn dar. Es sei der weltweit erste Einspeisetarif für Wärme aus erneuerbaren Energiequellen.

11.01.2012 | Quelle: U.K. DECC | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen