Photovoltaik-Produktion: SCHOTT Solar schließt Wafer-Fertigung am Standort Jena

Die SCHOTT Solar AG (Mainz) treibt die Neuausrichtung des Geschäftsfeldes Photovoltaik weiter voran und fokussiert sich künftig auf das wachstumsstarke Modul- und Projektgeschäft. In diesem Zusammenhang zieht sich das Unternehmen aus der nicht mehr profitablen Wafer-Fertigung am Standort Jena zurück und schließt damit die Restrukturierung ab.Durch diese Neuausrichtung schaffe SCHOTT Solar die Voraussetzungen für profitables Wachstum, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Von der Maßnahme sind rund 290 Mitarbeiter am Standort Jena betroffen. SCHOTT prüfe die Möglichkeiten einer Weiterbeschäftigung in anderen Bereichen des Konzerns. Gleichzeitig führe das Unternehmen einen engen Dialog mit den Sozialpartnern und strebe sozialverträgliche Lösungen an. Ziel sei, von betriebsbedingten Kündigungen abzusehen.

Preisdruck durch asiatische Wettbewerber

Die Restrukturierung ist laut SCHOTT durch die Entwicklung auf dem Photovoltaik-Weltmarkt notwendig geworden, der durch Überkapazitäten und einen massiven Preisverfall geprägt ist, insbesondere bei Wafern und Solarzellen. Der Preisdruck wird in erster Linie durch asiatische Wettbewerber vorangetrieben. Diese senkten die Modulpreise in den letzten Monaten, wie schon 2009, erneut um über 40 %.

Vorstand Dr.Heming: Wir haben im vergangenen Jahr so viele Module verkauft wie nie zuvor

Dr. Martin Heming, Vorstand der SCHOTT Solar AG, kommentiert: „Wir müssen uns aus den verlustreichen vorgelagerten Wertschöpfungsstufen zurückziehen und uns auf die wachstumsstarken Felder Modul- und Projektgeschäft konzentrieren. Mit dieser neuen Ausrichtung, ausgezeichneten Produkten und der starken Marke ‚SCHOTT Solar‘ sind wir gut aufgestellt, um auf dem schwierigen Solarmarkt erfolgreich zu agieren. Wir sind optimistisch, denn wir haben im vergangenen Jahr so viele Module verkauft wie nie zuvor und Marktanteile hinzu gewonnen. Diesen Weg wollen wir auch 2012 fortsetzen.“

Fertigung von Photovoltaik-Dünnschichtmodulen in Jena wird fortgeführt

Komplettiert wird die Neuausrichtung durch das Technologiezentrum für die Entwicklung monokristalliner Wafer am Standort Jena. Die Fertigung von Photovoltaik-Dünnschichtmodulen in Jena wird fortgeführt. Somit bleibt Jena als Solarstandort erhalten.

Hohes Innovationspotenzial und Wachstumskurs in den neu fokussierten Bereichen

Aktuelle Studien weisen auf die Überkapazitäten der Branche hin, erwarten aber für die kommenden Jahre ein weltweites Wachstum von bis zu 20 Prozent jährlich. Um dieses Potenzial zu nutzen, setzt SCHOTT Solar auf Innovation. Mit dem neuen Hochleistungsmodul SCHOTT PERFORM MONO, das im ersten Halbjahr 2012 auf den Markt kommt, baue das Unternehmen seinen Technologievorsprung aus. Darüber hinaus arbeite SCHOTT Solar in Forschungsverbünden erfolgreich an verschiedenen Technologien, um Solarenergie wirkungsvoller und günstiger zu machen.
Außerdem befinden sich nach Angaben des Unternehmens zahlreiche Großprojekte in der Realisierung – derzeit in Deutschland, Thailand, Indien, Griechenland und Frankreich. Ende 2011 errichtete SCHOTT Solar in Thüringen einen Solarpark mit 24.000 Modulen.

Das Geschäftsfeld Concentrated Solar Power (CSP), auf dem SCHOTT Solar Markt- und Technologieführer bei Receivern für Solarkraftwerke mit Parabolrinnentechnologie ist, bleibt von den aktuellen Entscheidungen unberührt.
 

12.01.2012 | Quelle: SCHOTT AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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