Röttgen trifft Solar-Branche: Solarstrom-Einspeisevergütung soll künftig monatlich angepasst werden, Bundesumweltminister will keine feste Zubau-Begrenzung für Photovoltaik

Bundesumweltminister Norbert Röttgen will die Photovoltaik-Förderung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Zukunft monatlich, mindestens aber quartalsweise anpassen.Er verfolgt damit das Ziel, den Photovoltaik-Zubau stärker zu begrenzen. Zusätzliche Kürzungen der Solarstrom-Einspeisevergütung über die bislang im EEG fixierten maximal 24 Prozent pro Jahr hinaus sind nicht vorgesehen.

Das ist ein Ergebnis des Treffens des Bundesumweltministers am 19.01.2012 mit Vertretern der Solar-Branche, bei dem über die weitere Marktentwicklung der Photovoltaik und den Umgang mit den zuletzt hohen Photovoltaik-Zubauzahlen gesprochen wurde.

Rund 3 Gigawatt Photovoltaik-Leistung allein Im Dezember 2011 zugebaut

Allein im Dezember waren rund 3 Gigawatt an Photovoltaik-Leistung installiert worden. Dies war unter anderem auf Vorzieheffekte aufgrund der turnusgemäßen Förderkürzung zum Jahreswechsel und auf die erneute Diskussion um eine Mengenbegrenzung („Deckel“) zurückzuführen.

Photovoltaik-Fördermechanismus soll im Grundsatz erhalten bleiben

Bereits im Vorfeld des Treffens sei deutlich geworden, dass das Bundesumweltministerium einen festen Deckel ablehnt, betont der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar). Die feste Förderobergrenze war in den letzten Wochen wiederholt insbesondere von Teilen des Wirtschaftsflügels der Union und von Bundeswirtschaftsminister Rösler gefordert worden. Die vom BMU geplante Neuregelung erfordert eine Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) in den nächsten Monaten.

Photovoltaik-Branche: Ausbau der Solarstromnutzung für die Energiewende in Deutschland unverzichtbar, von den Bürgern gewollt und auch bezahlbar

Das Treffen habe in offener und konstruktiver Atmosphäre stattgefunden so der BSW-Solar in einer Pressemitteilung. Die Branchenvertreter hätten dem Bundesumweltminister dargelegt, dass ein kraftvoller weiterer Ausbau der Solarstromnutzung für die Energiewende in Deutschland unverzichtbar, von den Bürgern gewollt und auch bezahlbar sei. Dabei wurden die durch Technologieentwicklung und Massenfertigung bedingten großen Erfolge bei der Kostensenkung herausgestellt: Nach einer Halbierung der Kosten für Anlagen in den letzten drei Jahren konnte die Solarförderung in diesem Zeitraum im gleichem Maße verringert werden.

Solarstrom-Wachstum auf rund sieben Prozent bis 2016 lässt private Stromtarife um lediglich zwei Prozent steigen

Strom aus Photovoltaik-Anlagen erreicht laut BSW-Solar bereits in diesem Jahr das Niveau privater Stromtarife. Damit trage der weitere Ausbau von Solarstrom kaum noch zum Anstieg des Strompreises bei. Der Solarstrom-Anteil am Strom-Mix könnte sich in den nächsten fünf Jahren von rund vier auf rund sieben Prozent steigern. Private Stromtarife würden dadurch bis 2016 um lediglich zwei Prozent steigen, das haben jüngste Berechnungen der Prognos AG ergeben.

20.01.2012 | Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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