Förderstopp für Photovoltaik-Großanlagen in Italien steigert Bedeutung des Aufdachsegments und damit der regionalen Installateursbetriebe

Italien fördert im zweiten Halbjahr 2012 keine großen Photovoltaik-Anlagen. Dies gab die für die Installation von Anlagen zuständige Energieagentur GSE (Gestore dei Servizi Energetici) bekannt.

2011 haben die installierten Großanlagen laut GSE die bereitgestellten Fördermittel bei weitem überstiegen. Die Differenz der Mehrkosten wird laut "Conto Energia IV" vom Budget für das zweite Halbjahr 2012 abgezogen.

Da die Mehrkosten im Jahr 2011 das Fördervolumen des zweiten Halbjahres 2012 übersteigen, entfallen somit die Vergütungen. Betroffen davon sind Photovoltaik-Dachanlagen ab 1 MW und Freiflächenanlagen, die nicht auf öffentlichen Gebäuden und Grundstücken errichtet werden, berichtet EuPD Research (Bonn) in einer Pressemitteilung.
Allein bis zum 31.08.2011 brachten Betreiber PV-Großanlagen mit einer Fördersumme von einer Milliarde Euro ans Netz. Daneben erhalten auch Photovoltaik-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen keine Einspeisevergütung mehr, wenn sie nicht bis Ende März 2012 ans Netz angeschlossen sind.

Schwerpunkt verschiebt sich, regionale Installateure gewinnen an Bedeutung
Da das Großanlagensegment in diesem Jahr begrenzt wird und die Förderung für Photovoltaik-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen wegfällt, dürfte sich der Fokus in Italien verschieben. Marktexperten von EuPD Research, dem führenden Dienstleister in der Analyse und Bewertung von Solar-Märkten und CleanTech-Anwendungen, erwarten eine steigende Bedeutung des Segments kleiner privater Solarstromanlagen sowie des großen, kommerziellen Aufdachsegments, etwa auf Lagerhallen oder Industriedächern.
"Das Privat- sowie das kommerzielle Aufdachanlagensegment locken Investoren derzeit mit vergleichsweise hohen Einspeisetarifen sowie einer Vielzahl an unbestückten Dächern in attraktiven Lagen. Zudem ist in diesen Segmenten noch Förderbudget vorhanden“, sagt Markt-Analyst Daniel Christian Quack von EuPD Research.
Neben den großen Projektierern, die Anlagen im MW-Bereich ans Netz bringen, steige in Zukunft die Bedeutung von meist regional aufgestellten Installateursbetrieben, die hauptsächlich für die Installation kleinerer Anlagen zuständig sind, so Markt-Analyst Quack weiter.

Installer’s Point of View
Mit dem „Installer’s Point of View“ bietet EuPD Research jetzt eine Studie, die vor dem Hintergrund der geänderten Rahmenbedingungen wichtige und detaillierte Einblicke in die italienische Installateurslandschaft auf Basis von Primärdaten eröffnet.
Die Studie vermittelt Wissen zur Markenwahrnehmung sowie welche Kaufargumente, Services und Vertriebskanäle die Kaufentscheidung bzw. das Empfehlungsverhalten eines italienischen Installateurs positiv beeinflussen. Damit trägt sie dazu bei, die relevanten Vertriebskanäle besser zu verstehen. Zudem unterstützt der „Installer’s Point of View“ Unternehmen, die geeigneten Vertriebsmaßnahmen zu ergreifen und erfolgreich durchzuführen.

27.01.2012 | Quelle: EuPD Research; Foto: SunEdison | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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