Canadian Solar fürchtet Handelsbarrieren für chinesische Solarmodul-Produzenten auf dem europäischen Markt und plädiert für freien Wettbewerb in der Solar-Industrie

Canadian Solar, eines der weltweit größten Photovoltaik-Unternehmen mit Produktionsstätten in Kanada und China, äußert seine Besorgnis über die Pläne einiger europäischer Solar-Hersteller, ähnliche Handelserschwernisse für chinesische Solarmodul-Produzenten auf dem europäischen Markt zu realisieren, wie sie derzeit in den USA geprüft werden.Dies gefährde tausende qualifizierte Arbeitsplätze in der Solar-Industrie, einer der am schnellsten wachsenden Branchen in Europa.

Laut einer aktuellen Wirtschaftsanalyse der Brattle Group hätten Strafzölle auf aus China importierte Solar-PV-Zellen und Module den Verlust von zehntausenden Arbeitsplätzen in den USA zur Folge, betont Canadian Solar in einer Pressemitteilung.

Ähnliche Auswirkungen würden in Europa besonders Projektentwickler, Installateure und Service-Unternehmen treffen. Die Studie wurde im Auftrag der Coaliton for Affordable Solar Energy (CASE) durchgeführt, einer schnell wachsenden Koalition amerikanischer Solarunternehmen, die freien Handel und Wettbewerb als ausschlaggebend für preisgünstige Solarenergie erachten.

Kosteneffizienz sei der Schlüssel dafür, dass sich die Photovoltaik als wichtiger Faktor im Kampf gegen den Klimawandel etablieren konnte, betont Canadian Solar. Heute beschäftige die europäische Solar-Industrie über 280.000 Menschen. Während die Preise für Solarmodule sinken, steige diese Zahl kontinuierlich. Die wirtschaftliche Stärke der EU liege traditionell in ihren Regionen. Dies gelte besonders für die dezentral angesiedelte Photovoltaik-Industrie.

Großteil der Arbeitsplätze entfällt auf Projektentwickler, Installateure und Service-Unternehmen

Der größte Anteil der qualifizierten Arbeitsplätze innerhalb der europäischen Solarindustrie entfalle auf die Realisierung von Solarstromanlagen mit Projektentwicklern, Installateuren und Service-Unternehmen. Die Modulherstellung mache im Vergleich dazu einen verhältnismäßig geringeren Prozentsatz der Fachkräfte aus. Für Deutschland weise der Bundesverband Solarwirtschaft von den insgesamt 130.000 Arbeitsplätzen in der deutschen Solar-Industrie nur einen Anteil von 18.000 Arbeitsplätzen in der Produktion von Solarmodulen aus.

„Das größte Potenzial für Europa liegt im regionalen Geschäft der Projektierer und bei in der solaren Wertschöpfungskette nachgelagerten Unternehmen. Deren positive Entwicklung wäre massiv gefährdet, wenn die chinesische Solarmodulindustrie de facto vom Markt ausgeschlossen würde", erklärt Gregory Spanoudakis, President of EMEA Operations von Canadian Solar.

"Dies hätte unmittelbare Auswirkungen auf die Marktchancen von Projektentwicklern und Installateuren und würde tausende Arbeitsplätze gefährden. Das wäre eindeutig das falsche Signal an eine europäische Wirtschaft, die immer noch mit den Folgen der Euro-Krise kämpft. Es würden außerdem alle bisherigen Leistungen für skalierbarere, zuverlässigere und sicherere Solarlösungen für Unternehmen, Gemeinden, Privatkunden und institutionelle Anleger – also genau das, was die Öffentlichkeit von der Solarindustrie verlangt – zunichte gemacht“, so Spanoudakis weiter.
Paul Wheeler, Gründer und Vorsitzender von MAP Environmental, einem Anbieter von Photovoltaik-Technologie aus Großbritannien warnt ebenfalls: „Strafzölle auf importierte Solarzellen und -module würden für unsere Kunden – Privat- und Geschäftskunden sowie öffentliche Institutionen – signifikant höhere Kosten bedeuten. Natürlich würde sich dies direkt auf die Investitionsbereitschaft in Solarlösungen auswirken. Letztlich würde eine solche Entwicklung jeden regional aufgestellten Anbieter und Installateur treffen, dessen Geschäftserfolg von kostengünstiger und gleichzeitig effizienter Technologie abhängt.“

13.02.2012 | Quelle: Canadian Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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