EU-Forschungszentrum veröffentlicht neue Berichte zur Photovoltaik: 84,4 Gigawatt installierte Photovoltaik-Leistung in der EU bis 2020 erwartet; Mikro-Stromnetze sind eine gute Lösung für große Teile Afrikas

Am 07.02.2012 veröffentlichte das Forschungszentrum der EU-Kommission (Joint Research Centre, JRC) einen Bericht, wonach die 27 EU-Mitgliedsstaaten auf einem guten Weg seien, 34 % ihres Stroms bis 2020 aus erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen. Der Bericht "Technical Assessment of the Renewable Energy Action Plans" geht auch davon aus, dass bis dahin 84,4 Gigawatt Photovoltaik-Leistung installiert sein werden; Das sind 2,3 % der Gesamtleistung aus erneuerbaren Energien.Einen Tag später gab das JRC eine weitere Studie heraus, die das Potenzial erneuerbarer Energiequellen in Afrika aufzeigt. Sie vergleicht diese mit dem derzeitigen Energieverbrauch. "Renewable energies in Africa" kommt zu dem Schluss, dass in vielen…

Mit solarthermischen Anlagen könnten jährlich 59 TWh Energie erzeugt werden

Der EU-Bericht des JRC untersucht nicht nur die Stromproduktion, sondern auch den gesamten Energieverbrauch: Die 27 EU-Staaten haben vor, 20,7 % ihres Energiebedarfs bis 2020 aus erneuerbaren Quellen zu decken. Fast die Hälfte der Mitgliedsstaaten übertreffen laut dem Bericht ihre Zielvorgaben und können ihren Überschuss den anderen zur Verfügung stellen.

Das JRC geht davon aus, dass die EU bei der derzeitigen Förderpolitik auf 84,4 Gigawatt installierte Photovoltaik-Leistung kommen kann. 2,4 % des jährlichen Gesamtenergiebedarfs (59 Terawattstunden) könnten bis 2020 durch solarthermische Anlagen gedeckt werden.

Der Bericht sieht das größte durchschnittliche Wachstum bei solarthermischen Kraftwerken (concentrating solar power, CSP), aber auch bei Gezeiten- und Offshore-Windkraftwerken.

Momentan stammen rund 15 % des in der EU verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energiequellen. Sie stellen auch 10 % der Energie für Heizen und Kühlen. Ihr Anteil soll hier bis 2020 auf 21,4 % steigen.

Microgrid-Photovoltaikanlagen sind eine gute Lösung für große Teile Afrikas

Die Studie über Afrika kommt zu dem Schluss, dass Photovoltaik sich dann gut für ländliche Gebiete eignet, wenn sie günstiger als Stromerzeugung mit Dieselgeneratoren oder ein Netzausbau ist.

Für große Teile des Kontinents könnten ein Mini-Netz oder unabhängige Systeme zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen die günstigste Lösung sein.

Das JRC hebt besonders die hohe Ergiebigkeit von Photovoltaik-Anlagen in großen Teilen Afrikas im Vergleich zu den meisten Gegenden Europas hervor. In Afrika könnten PV-Microgrids für unter 0,30 Eur/kWh produzieren, also günstiger als mit Dieselgeneratoren.

Die Berichte sind im Internet zugänglich:

Technical Assessment of the Renewable Energy Action Plans: http://ec.europa.eu/dgs/jrc/downloads/jrc_reference_report_2011_reap.pdf

Renewable Energies in Africa: http://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/handle/111111111/23076

15.02.2012 | Quelle: EU JRC | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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