IMS Research: Preise für Photovoltaik-Module von mittelgroßen Herstellern aus China fallen auf Rekord-Tief von unter einem US-Dollar pro Watt

Der durchschnittliche Preis für Photovoltaik-Module mittelgroßer chinesischer Hersteller fiel im Januar 2012 auf 0,96 US-Dollar (etwa 0,73 Euro) pro Watt. Dies geht aus dem jüngsten Bericht über Photovoltaik-Modulpreise des Marktforschungsunternehmens IMS Research (Wellingborough, England) hervor.

Übers Jahr ging die Preissenkung, saisonbedingte Schwankungen nicht berücksichtigt, im Januar 2012 auf 22 Prozent zurück. Im Dezember 2011 hatte sie einen Spitzenwert von 50 Prozent erreicht, da Anreizprogramme in einigen wichtigen Photovoltaik-Märkten gekürzt wurden.

Preise für Module von chinesischen Herstellern aus der zweiten Reihe fielen im Januar auf bis zu 0,80 US-Dollar pro Watt
Laut der neuen Studie von IMS Research geht der harte Preiskampf von chinesischen Herstellern aus der zweiten Reihe auch 2012 weiter. Der durchschnittliche Preis für Module auf Basis von kristallinem Silizium fiel bei diesen Produzenten im Januar doppelt so schnell wie der des gesamten Marktes, auf 0,96 US-Dollar (0,73 Euro) pro Watt.
Obwohl in den letzten Monaten in Einzelfällen auf dem Spotmarkt noch niedrigere Preise angeboten wurden, fiel der durchschnittliche Preis weltweit erstmals unter dieses von der Industrie bislang nicht erreichte Niveau, betont das Marktforschungsunternehmen. IMS Research hat bei kleineren chinesischen Herstellern sogar Preise von nur 0,80 US-Dollar (etwa 0,61 Euro) pro Watt gesichtet, meist für Großbestellungen deutscher Distributoren. In der Studie ist auch die Rede von deutlichen Preisunterschieden entlang der Wertschöpfungskette. Im Handel sinken die Preise demnach noch schneller.

Durchschnittlicher Handelspreis immer noch 25 Prozent höher als Herstellerpreis
“Die Preise der Distributoren fielen im Januar schneller als die der Hersteller, da erstere im Dezember weniger Preisdruck durch die anstehenden Tarif-Kürzungen in den Hauptmärkten hatten als letztere. Dennoch bleibt der durchschnittliche Preis für Module auf Basis von kristallinem Silizium von kleineren chinesischen Herstellern 25 Prozent höher als der Herstellerpreis”, sagte IMS Research-Analystin Jessica Jin, die auch Autorin der Studie ist.
Obwohl die Modulpreise im Januar ein erneutes Rekord-Tief erreichten, verlangsamte sich der Preisverfall im Vergleich zu den Vormonaten. Dies war eine Folge der starken Nachfrage in Europa.

Ungewöhnlich hohe Nachfrage in Deutschland zu Beginn des Jahres
“Mit 7,5 Gigawatt wurde 2011 in Deutschland deutlich mehr Photovoltaik installiert, als die Bundesregierung erwartet hatte.
Nach der politischen Reaktion auf diesen hohen Zubau ist es sehr wahrscheinlich, dass die Solarstrom-Einspeisevergütung im weltweit größten Markt in der ersten Jahreshälfte 2012 verändert oder gekürzt wird. Die Angst vor diesen Kürzungen sorgt zusammen mit den attraktiven Renditen, die derzeit in Deutschland möglich sind, für eine ungewöhnlich hohe Nachfrage in den ersten Monaten des Jahres”, sagte Jin.
Eine detaillierte Analyse der Mechanismen von Angebot und Nachfrage im Photovoltaik-Markt bietet die neuste Ausgabe von IMS Researchs monatlichem PV Module Price Tracker.

17.02.2012 | Quelle: IMS Research | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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