Umstrukturierung wirkt sich negativ auf Finanzergebnisse von MEMC im vierten Quartal 2011 aus; Umsatzsteigerung bei Photovoltaik-Projektierer SunEdison
„Im vierten Quartal, mitten in einem Konjunkturabschwung im Halbleitermarkt und einer aus unserer Sicht anhaltenden und schwerwiegenden Solarmarkt-Verschiebung, begannen wir mit einer breit angelegten Umstrukturierung, um uns im Wettbewerb besser aufzustellen“, sagte MEMC-Geschäftsführer Ahmad Chatila.
„Dabei haben wir den Geschäftsbereich Solar-Materialien angepasst um unsere Kunden mit preisgünstigen, qualitativ hochwertigen Materialien zu versorgen. Obwohl wir 2011 fast doppelt so viele Solar-Aufträge hatten und auch 2012 ein starkes Wachstum erwarten, bleibt die Unsicherheit in Bezug auf Einspeisevergütungen und die europäischen Kreditmärkte eine Herausforderung.“
Umsatzsteigerung bei SunEdison
Als Lichtblick in diesen schwierigen Umständen bezeichnet MEMC die enorme Umsatzsteigerung bei seinem Tochterunternehmen SunEdison im vierten Quartal auf 381 Millionen USD (290 Millionen Euro). SunEdison baute Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 161 MW Nennleistung.
Diese Umsatzzahlen stammen nicht nur aus dem Verkauf von Anlagen im letzten Quartal, sondern beinhalten auch 143 Millionen USD (109 Millionen Euro) aus Verkäufen im dritten Quartal, die noch nicht im Quartalsabschluss berücksichtigt werden konnten. Aber selbst ohne diese waren die Umsätze 11 % höher als im dritten Quartal.
Dennoch verzeichnete SunEdison einen Betriebsverlust von 434 Millionen USD (331 Millionen Euro), hauptsächlich auf Grund von Abschreibungen von Geschäftswerten. Das entspricht einer Umsatzrendite von -114 %.
Die Auftragslage des Tochterunternehmens verbesserte sich im letzten Quartal noch einmal leicht auf 3 Gigawatt. Im vierten Quartal 2010 lag sie noch bei 1,4 GW. Bis zum Jahresende 2011 waren 255 MW davon im Bau, aber noch nicht in Betrieb.
Schwere Verluste bei den Solar-Materialien
MEMCs Umsätze bei den Solar-Materialien brachen erneut ein, dieses Mal um 46 % auf 109 Millionen USD (83 Millionen Euro). Das liege an geringeren Mengen an Solar-Wafern und niedrigeren Preisen. Der Betriebsverlust betrug 729 Millionen USD (555 Millionen Euro).
MEMC beabsichtigt, wesentlich weniger Wafer an Dritte zu verkaufen, sondern sie hauptsächlich für den internen Verbrauch durch SunEdison herzustellen. Die Polysilizium-Fabrik im italienischen Meran soll geschlossen und die Produktions-Kapazitäten in Oregon (USA) und Kuching (Malaysia) gedrosselt werden.
Als Teil seiner weltweiten Umstrukturierung hat MEMC seinen Geschäftsbereich Solar-Materialien mit SunEdison zusammengeführt. Beide bilden seit 01.01.2012 den Geschäftsbereich Solarenergie.
Umstrukturierung soll 2012 abgeschlossen sein
Im Gesamtjahr 2011 stiegen die Umsätze von MEMC um 21 % auf 2,72 Milliarden USD (2,07 Milliarden Euro), bedingt durch die Geschäftsbereiche Halbleiter, SunEdison und Solar-Materialien.
Die Umstrukturierung wirkte sich jedoch im vierten Quartal sehr negativ aus und sorgte für einen Betriebsverlust in Höhe von insgesamt 1,3 Milliarden USD (1 Milliarde Euro). Die Restrukturierung von SunEdison verlaufe nach Plan und sollte noch dieses Jahr größtenteils abgeschlossen sein.
Auf Grund der Unsicherheit in den Halbleiter- und Solarmärkten will MEMC keine spezielle Umsatz- und Gewinnziele bekannt geben. Das Unternehmen geht aber davon aus, dass es im ersten Quartal 2012 Photovoltaik-Anlagen mit weniger als 100 MW Gesamtleistung in Betrieb nimmt.
17.02.2012 | Quelle: MEMC Electronic Materials Inc. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH
