Europäisches Parlament will verbindliche Erneuerbare-Energien-Ziele für das Jahr 2030
Erneuerbare-Energien-Ziele für das Jahr 2030 festzusetzen. Dies wurde von Organisationen der Branche sehr begrüßt.
Die Ziele sind Teil des Plans der EU-Kommission, bis 2050 zu einer schadstoffarmen Wirtschaft überzugehen („Roadmap for moving to a low carbon economy by 2050"). Am 23.02.2012 hatten acht Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche einen gemeinsamen Brief an die EU-Kommission gesandt, in dem sie verbindliche Ziele einforderten. Polen war dagegen.
„Die Entscheidung des Parlaments ist ein starkes Signal an den Europarat. Sie bereitet seine Antwort auf die Energie-Roadmap 2050 vor“, kommentierte Stephane Bourgeois, Chef der Regulierungsabteilung bei der europäischen Windenergie-Vereinigung EWEA.
„Die Minister sollten die Entscheidung des Europaparlaments beachten und Erneuerbare-Energien-Ziele für 2030 festlegen. Verbindliche Ziele in Sachen erneuerbare Energien sind nachweislich wirksam. Und wenn sie bereits für 2030 gelten, würde das die europäische Industrie weiter antreiben und die Energiesicherheit erhöhen. Sie sind wesentlich, um den Klimawandel zu bremsen.“
Ziele sind Teil der EU-Roadmap zur Schadstoffausstoß-Minderung
EU-Klimaschutzkommissarin Hedegaard sagte ihre Unterstützung für das 2030-Ziel zu, und EU-Energiekommissar Oettinger hatte bereits gefordert, die Ziele bis 2014 festzusetzen.
Die Roadmap für eine schadstoffarme Wirtschaft bis 2050 sieht vor, die CO2-Emissionen in Europa um 80 bis 95% zu senken. Sie wurde vor Kurzem vom Umweltausschuss des Europaparlaments beschlossen.
Polen ist gegen die Roadmap und verbindliche Ziele. Das Land äußert Bedenken, dass dadurch Unternehmen in Nicht-EU-Länder abwandern könnten. Polen will, dass die EU wartet, bis andere Länder Maßnahmen ergreifen.
Großbritannien will „technologieneutrale“ Ziele
Die britische Regierung forderte die EU-Kommission auf, „technologieneutrale“ Ziele zu formulieren. Die britische Vereinigung für erneuerbare Energien (Renewable Energy Association, REA, London, U.K.) ist dagegen. Sie sagt, Kohlenstoff-Abscheidung und –Speicherung sowie Atomenergie seien keine langfristigen Lösungen. Auch übermäßige Stromimporte seien bedenklich.
Der britische Abgeordnete Chris Davies von den Liberalen brachte die Roadmap durch das Europaparlament. Er sagt: „Feste Vorgaben sorgen für Veränderungen.“
Das EU-Parlament beschloss auch, die EU-Kommission aufzufordern, das Emissionshandel-System festzulegen. Damit könnten zu viel ausgegebene Zertifikate wieder vom Markt genommen werden.
19.03.2012 | Quelle: European Wind Energy Association, Europaparlament | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH