Verbundprojekt LionGrid erforscht Einbindung dezentraler Speicher in das Energiesystem der Zukunft

Im Verbundprojekt LionGrid erforscht das Unternehmen zusammen mit energis, Evonik Industries, Hager Group und SMA Solar Technology die netzphysikalische Einbindung dezentraler Energieerzeuger mit Hilfe von Lithium-Ionen-Batteriespeichern und ihre Vorteile für Endverbraucher, Hersteller, Energieversorger und Netzbetreiber.
Das Projekt ist auf 36 Monate inklusive eines 12-monatigen Feldtests angelegt und wird von dem Institut Power Engineering Saar der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes sowie von STEAG-Power Saar, Li-Tec Battery und robotron mitbearbeitet.

Energieflüsse von Photovoltaik-Anlagen in das Netz und wieder zurück werden vermieden
Als wesentlichen Vorteil des LionGrid-Ansatzes sieht Voltaris die Erhöhung der Effizienz der Energienutzung, da durch lokale Ein- und Ausspeisung der Selbstverbrauch erhöht und Energieflüsse von Photovoltaik-Anlagen in das Netz und wieder zurück in den Haushalt vermieden werden. Durch lokale Speichermöglichkeiten für die überschüssige Energie könnten unzulässig hohe Netzspannungen und damit Abschaltungen der dezentralen Energieeinspeiser vermieden werden, was zu einer weiteren Verbesserung der Netzeinbindung erneuerbarer Energien führe. In vielen Fällen könne damit auf einen teuren Netzausbau verzichtet werden.

Steigerung des Selbstverbrauchs nach dem Erneuerbare Energien-Gesetz
Die sinnvolle Einbindung von Speichern ermöglicht laut Voltaris ein effizientes Management von Lastprofilen und Verteilnetzen, individuelle Tarife, die Speicher berücksichtigen, eine Beschaffungsoptimierung auch von Regel- und Ausgleichsenergie sowie eine Steigerung des Selbstverbrauchs nach dem Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG).

Gezieltes Energiebeschaffungs- und Lastmanagement
Die im LionGrid-Projekt erarbeiteten Konzepte sollen ein gezieltes Energiebeschaffungs- und Lastmanagement und damit eine größtmögliche Flexibilität für die Einbindung fluktuierender Erzeuger und Verbraucher ermöglichen.
Das System besteht aus im Netz verteilten, stationären Batteriespeichern, die – vergleichbar mit den heute im Elektroenergieversorgungsnetz eingesetzten technischen Systemen – plan- und einsetzbar sind. Davon sollen Endverbraucher, Energieversorger, Netzbetreiber, Hersteller und das Elektrohandwerk gleichermaßen profitieren.

Verbraucher kann Stromkosten einsparen
Eine sichere und zuverlässige Einbindung erneuerbarer Energien stehe dabei ebenso im Fokus wie der transparente Energiebezug durch den Endverbraucher. Dieser könne durch die vom Energieversorger zukünftig angebotenen tageszeitabhängigen und lastvariablen Stromtarife zusätzlich Stromkosten einsparen. Die Flexibilität des Verbrauchsverhaltens und die hohe Versorgungssicherheit würden dabei nicht beeinträchtigt. Außerdem könnten Energieversorger tageszeitabhängige und lastvariable Tarife anbieten und durch neue Tarifmodelle neue Kunden gewinnen.
Durch die Nutzung der neu vorhandenen Speicherkapazitäten ergeben sich für Energieversorger neue Möglichkeiten, Energie flexibel und kostengünstig zu beschaffen. Voltaris nimmt an, dass sich über die Verteilung stationärer Kleinspeicher die zukünftig erforderliche Speicherkapazität für Netzregelungsaufgaben deutlich schneller realisieren lässt als mit Batterien in Elektroautos, deren Verfügbarkeit weniger planbar sei, weil die Fahrzeuge möglicherweise immer wieder an ganz unterschiedlichen Stellen ans Netz angeschlossen werden.
Bei Herstellern von Elektroinstallations- und Kommunikationsgeräten sowie Batterie- und Wechselrichtersystemen sieht Voltaris Marktchancen für neue Geräte und Technologien. Gleichzeitig böten diese ein Potenzial für das Elektrohandwerk, um neue Lösungen im Bereich Energiemanagement anzubieten.

16.04.2012 | Quelle: VOLTARIS GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH