Am Earth Day demonstrierten in Spanien 2.500 Menschen gegen rückwirkende Kürzung der Solarstrom-Einspeisevergütung

Am 22.04.2012 demonstrierten fast 2.500 Menschen in Madrid gegen die “Lähmung” der Entwicklung der erneuerbaren Energien seitens der spanischen Regierung. Kritisiert wurde unter anderem die kürzlich erfolgte Aussetzung der Photovoltaik-Einspeisevergütung. Die Teilnehmer der Protestveranstaltung bilden ein Bündnis aus 50 spanischen Umweltorganisationen, Handelsgewerkschaften und Organisationen für soziale Gerechtigkeit.

Die Demonstration wurde von verschiedenen Organisationen angestoßen, darunter Climate Coalition, Friends of the Earth, Suelo Solar und die World Wildlife Federation. Die “Protestparade” bezog sich auf verschiedene umweltpolitische und soziale Themen und richtete sich unter anderem gegen rückwirkende Kürzungen der Einspeisevergütungen. Anlässlich des Earth Day nutzte die Demonstration auch verschiedene spanische Traditionen aus Festveranstaltungen wie etwa Straßentheater.

“Besonders dringend ist der Kampf gegen den Klimawandel, durch den wir über viele Jahrzehnte hinweg stärker zu leiden haben, wenn wir nicht schnell handeln”, heißt es im Manifest des Bündnisses. “Wir können nicht untätig bleiben, wenn der der Kampf gegen den Klimawandel in internationalen Abkommen blockiert wird. Dadurch wird die globale Temperatur die von der wissenschaftlichen Gemeinschaft festgelegten, sicheren Werte übersteigen.”   

“Das Aussetzen der Vergütung für Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen ist ein tödlicher Schlag für diesen Sektor. Bereits in den vergangenen Jahren wurden diese Technologien mit Kürzungen und Einschränkungen belastet, besonders die Photovoltaik. Dabei ist dieser Sektor führend hinsichtlich technologischer Entwicklung und Innovation, seines Beitrags zu weniger Stromimporten, der Senkung der CO2-Emissionen und der Schaffung von Arbeitsplätzen.”

“Nein zum Rückschritt”

Die Demonstranten führten ein fünf Meter langes Transparent mit der Aufschrift “Nein zu rückwirkenden Kürzungen, Ja zur Rechtssicherheit” mit sich. Dies bezieht sich auf die vielen rückwirkenden Kürzungen von Einspeisevergütungen, welche die zuvor regierende Sozialistische Partei verabschiedet hatte.

Die Teilnehmer demonstrierten außerdem gegen die Aussetzung des nationalen Einspeisetarifs, welche die nun regierende Volkspartei am 27.01.2012 vorgenommen hat. In einer Ankündigung der Veranstaltung bezog sich der Mitorganisator Suelo Solar auf einen Artikel der Zeitschrift Photon. In dem die spanischen Bürger gerügt wurden, weil sie nicht auf die Aufhebung der Einspeisevergütung reagiert hätten. Die Aussetzung in Spanien sei schwerwiegender als die Kürzungen in Deutschland.

In dem Artikel erklärte Photon, der mangelnde Protest ebne den Weg für weitere Kürzungen.

24.04.2012 | Quelle: Suelo Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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