AK Photovoltaik Baden-Württemberg: Solarstrom ist der „Billigmacher“ der Energiewende; Photovoltaik spart bis zu 800 Millionen jährlich ein; Erfolgsgeschichte jetzt nicht ausbremsen
zur Neuverhandlung der EEG-Kürzungsvorschläge.
Die derzeitige politische Diskussion weise in eine Richtung, die der Photovoltaik eine weit nachgeordnete Rolle einräumt. Dies werde mit den höheren Kosten gegenüber anderen erneuerbaren Energiequellen begründet, sei aber mittel- bis langfristig gesehen ein kurzsichtiger Ansatz.
Da sich Wind und Sonne ergänzen, sinke beim Einsatz beider Technologien der Speicherbedarf sehr deutlich. Da Speicherung teuer ist, würden durch den kombinierten Einsatz von Wind und Sonne in einem überwiegend erneuerbar gespeisten Netz die Stromkosten erheblich gesenkt. Andere Technologien stünden nicht ausreichend zur Verfügung.
In Deutschland erzeugter Solarstrom wird schon in wenigen Jahren günstiger sein als Strom aus neuen konventionellen Kraftwerken
Die Kostensenkungspotenziale der Photovoltaik seien noch lange nicht ausgereizt, betont der Arbeitskreis, der sich aus Unternehmen und Institutionen zusammensetzt, die für insgesamt mehr als 5 Milliarden Euro Jahresumsatz und für rund 20.000 Vollzeitbeschäftigte stehen. Die neue Leitstudie des Bundesumweltministeriums prognostiziere Erzeugungskosten von unter 10 ct/kWh und somit nahezu Erzeugungsparität mit neuen fossilen Kraftwerken für die PV in 2020. Im Erzeugungsmix mit anderen erneuerbaren Energieträgern werde diese Kostenparität bereits für die Mitte dieses Jahrzehnts erreicht.
Weiterer Zubau wirkt sich kaum auf die Verbraucherpreise aus
Kürzlich erstellte Studien der Prognos AG und des Bundesumweltministeriums stellen fest, dass die Fortschreibung des Ausbaus entsprechend der Prognose der Übertragungsnetzbetreiber nur mehr geringe Auswirkungen auf den Strompreis für Endverbraucher (1,9% Steigerung bis einschließlich 2016) habe. Das bedeute für einen Vier-Personen-Haushalt 2016 Mehrkosten von rund 1,75 Euro im Monat.
PV trägt schon heute zu deutlicher Senkung der Strompreise bei
Insbesondere bis vor kurzem noch teurer Spitzenlaststrom zur Mittagszeit werde durch die hohe solare Erzeugung deutlich günstiger, betont der Arbeitskreis. Insgesamt würden die erneuerbaren Energien damit zu einem Rückgang der Preise für Strom an der Börse von durchschnittlich etwa 10 Prozent beitragen. Dies entspreche allein für die Photovoltaik einer durchschnittlichen Kosteneinsparung von 500 bis 800 Millionen Euro pro Jahr, rechnet der AK vor. Davon könnten alle Verbraucher profitieren, wenn diese gesenkten Einkaufspreise auch an sie weitergereicht werden.
"Andere profitieren von unserer Technologie"
Deutschland hat mit hohem Aufwand über Jahrzehnte hinweg in die Technologieentwicklung und die Serienreife der Photovoltaik investiert und sich eine weltweite Spitzenposition erarbeitet. Zugleich wurden dadurch für die Energieversorgung der Zukunft neue Perspektiven eröffnet. "Mit der derzeitigen Stimmungsmache gegen die Photovoltaik-Industrie wird diese Spitzenposition leichtfertig aufs Spiel gesetzt und eine weitere Zukunftsbranche anderen zur Wertschöpfung überlassen", warnt der Arbeitskreis.
02.05.2012 | Quelle: AK Photovoltaik Baden-Württemberg | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH