Phoenix Solar AG: Finanzierungsverhandlungen abgeschlossen, Restrukturierung auf gutem Weg, EBIT 2011 minus 84,7 Millionen Euro

Das Photovoltaik-Systemhaus Phoenix Solar AG (Sulzemoos) hat die Verhandlungen über ein neues Finanzierungspaket mit einem Volumen von insgesamt 132 Millionen Euro und einer Laufzeit bis Ende März 2014 erfolgreich abgeschlossen, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Kernstück sei ein am 11.05.2012 unterzeichneter aus Bar- und Avallinien bestehender neuer Konsortialkreditvertrag mit einem Umfang von rund 100 Millionen Euro mit dem bisherigen Bankenkonsortium unter der Führung der BayernLB. Das Finanzierungsvolumen decke den Finanzierungsbedarf für das operative Geschäft im Rahmen der Planung bis zum 31. März 2014 vollumfänglich ab.
Die Verhandlungen über eine Neufinanzierung waren erforderlich geworden, nachdem Phoenix Solar aufgrund der negativen Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2011 die Vereinbarungen des damaligen Konsortialkreditvertrags nicht einhalten konnte.

Restrukturierungsplan in weiten Teilen umgesetzt; Stellenabbau um rund 60 Prozent

Das neu vereinbarte Finanzierungsvolumen sei auf Basis eines mit externen Beratern erstellten Restrukturierungsplans ermittelt worden, der auf eine deutliche Optimierung der Kosten-, Organisations- und Risikostruktur sowie der Prozessabläufe abziele und in wesentlichen Teilen bereits umgesetzt sei. So sei der geplante Stellenabbau von rund 60 Prozent der in Deutschland Beschäftigten auf eine Zielgröße von rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bereits weit vorangeschritten und werde voraussichtlich bis Ende des ersten Halbjahres 2012 nahezu abgeschlossen sein.

Liefervertrag mit einem Modulhersteller nachverhandelt
Weltweit werde der Konzern dann rund 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen (zum 31. Dezember 2011: 409). Auf der Beschaffungsseite sei ein langfristiger Liefervertrag mit einem Modulhersteller erfolgreich nachverhandelt und erheblich flexibilisiert worden. Nächste Schwerpunkte der Restrukturierung seien die weitere Optimierung von internen Prozessen und fokussierte Maßnahmen zum Ausbau des internationalen Geschäfts. Das Geschäftsmodell mit den beiden Säulen Kraftwerksbau und Handel mit Solarstrom-Komplettanlagen, Solarmodulen und Zubehör werde grundsätzlich beibehalten.

Vorläufige Zahlen: Preisverfall und Abwertungen belasten Umsatz und Ergebnis im Geschäftsjahr 2011 – Auslandsanteil steigt auf 57,2 Prozent

Die Phoenix Solar AG verzeichnete im Geschäftsjahr 2011 nach vorläufigen Zahlen einen Umsatzrückgang um 38,1 Prozent auf 393,5 Millionen Euro (2010: 635,7 Mio. EUR). Während das Geschäft im Inland um 64,2 Prozent auf 168,5 Millionen Euro zurückging, stieg der Auslandsumsatz um 36,8 Prozent auf 225,0 Millionen Euro, was einem Auslandsanteil von 57,2 Prozent (2010: 25,9 Prozent) entspricht. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug minus 84,7 Millionen Euro (2010: 36,4 Mio. EUR). Es sei sehr stark geprägt von erheblichen Abwertungen auf das Vorratsvermögen aufgrund des außergewöhnlich hohen Preisverfalls bei Photovoltaik-Modulen im Jahr 2011 und Einmaleffekten aus der Wertminderung von Projektrechten.
Wie bereits per Ad-hoc Meldung am 2. April 2012 mitgeteilt, musste die für den 25. April angekündigte Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2011 und der für den 10. Mai geplante Q1-Bericht 2012 aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Finanzierungsverhandlungen verschoben werden. Mit dem nun erfolgreichen Abschluss des neuen Konsortialkreditvertrags wird der Veröffentlichungstermin für beide Berichte für den 15. Mai angesetzt.

Verluste im laufenden Geschäftsjahr erwartet; 2013 schwarze Zahlen geplant

Für das Geschäftsjahr 2012 plant die Phoenix Solar AG einen Konzernumsatz in Höhe von 210 bis 240 Millionen Euro und ein EBIT von minus 25 bis minus 19 Millionen Euro. Dieses Ergebnis ist durch Sondereffekte aus der Restrukturierung und der Neufinanzierung belastet. Zudem schlagen nachlaufende Kosten z. B. aufgrund des Abbaus von Personalkapazitäten zu Buche.
Für das Geschäftsjahr 2013 rechnet der Vorstand wieder mit steigenden Umsätzen im Bereich von 280 bis 310 Millionen Euro und einem EBIT von minus 5 bis 0 Millionen Euro. Aufgrund des erwarteten schwieriger werdenden Umfelds im Leitmarkt Deutschland soll die Internationalisierung weiter intensiv vorangetrieben werden. Die Schwerpunkte liegen dabei auf dem asiatischen Raum und Nordamerika.

14.05.2012 | Quelle: Phoenix Solar AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen