Keine schnelle Investorenlösung für insolventes Photovoltaik-Unternehmen Odersun in Sicht

Die Hoffnung auf den schnellen Einstieg eines Investors für den insolventen Solarzellen-Hersteller „Odersun AG“ hat sich nicht erfüllt, berichtet der vorläufige Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg.

Mit Ablauf des Insolvenzgeldzeitraums Ende Mai sei er gezwungen, das Unternehmen stillzulegen und den Mitarbeitern zu kündigen. Die Investorenverhandlungen würden jedoch fortgesetzt.

260 Mitarbeiter werden zum 1. Juni freigestellt
„Die vom Vorstand angestrebte Lösung, das Unternehmen so wie es ist über den schnellen Einstieg eines russischen Investors zu retten, ist nicht zum Tragen gekommen. Aus eigener Kraft ist Odersun nun nicht mehr in der Lage, die Löhne und Gehälter seiner Mitarbeiter zu bezahlen", kommentiert Wienberg.
Das Insolvenzgeld werde nur bis Ende Mai gezahlt, so dass die Odersun AG die Löhne und Gehälter der rund 260 Mitarbeiter wieder selbst erwirtschaften müsste. Da das Start-up-Unternehmen aber praktisch noch nicht produziere und mangels Aufträgen keine Umsätze erziele, fehlten dazu die Mittel.
Wienberg hat die rund 260 Mitarbeiter auf einer Betriebsversammlung informiert, zu der auch Vertreter des Arbeitsamts und der Gewerkschaft IG-Metall eingeladen waren. Die Beschäftigten erhalten in diesen Tagen ihre Kündigung und werden zum 1. Juni freigestellt.

Investoren halten sich zurück
Die Investorengespräche gehen unterdessen weiter, betont der Insolvenzverwalter. „Wir suchen weiter intensiv nach Möglichkeiten, den Standort zu erhalten“, so Wienberg. Parallel zu den vom Vorstand begonnenen Gesprächen mit dem russischen Investor habe er umgehend nach seiner Einsetzung eine umfassende Investorensuche eingeleitet. Angesichts der angespannten Lage in der Branche herrsche bei den Investoren jedoch derzeit Zurückhaltung. „Selbst die Marktführer schaffen es derzeit nicht kostendeckend zu produzieren“, betont Wienberg.

Dünnschicht-Module eröffnen eine große Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten
Die Odersun AG hat spezielle Dünnschicht-Photovoltaik-Module entwickelt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Modulen ermöglicht die patentierte Technologie der Odersun AG eine große Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten beim Design der Module. Dadurch können die Module als gestalterische Elemente nach den Anforderungen von Architekten, Bauunternehmen und Herstellern von Baukomponenten in die Gebäudegestaltung integriert werden. Das Unternehmen hatte Ende März Insolvenz angemeldet, nachdem sich vor der breiten Markteinführung der Produkte ein wichtiger Investor zurückgezogen hatte.

29.05.2012 | Quelle: hww wienberg wilhelm | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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