Solvis: Solar-Wärme für Haushaltsgeräte könnte zwei Atomkraftwerke ersetzen

Deutschland könnte auf ein Atomkraftwerk verzichten, wenn Wasch- und Geschirrspülmaschinen ihre Energie aus Solar-Wärme beziehen würden, berichtet die SOLVIS GmbH & Co KG (Braunschweig) in einer Pressemitteilung. Wären auch Wäschetrockner im Solarbetrieb, könnten sogar zwei abgeschaltet werden. Technisch sei die Umstellung kein Problem.

Der Ausbau der Stromnetze stagniert derzeit. Manche Experten warnen schon vor Stromausfällen. Wenn die Energiewende im eigenen Haushalt dennoch gelingen soll, brauche es clevere Ideen, so Solvis. Der Solarheizsystem-Hersteller empfiehlt Hausbesitzern, moderne Haushaltsgeräte auch mit Solarwärme zu betreiben.

Integrierte Elektroheizungen sind Stromfresser
Solar-Kollektoren sollen in der Regel die Heizung entlasten und Wasser für den Hausgebrauch erwärmen. Aber auch Haushaltsgeräte wie Wäschetrockner, Geschirrspüler oder Waschmaschine könnten per Solarwärme umweltfreundlich auf Hochtouren gebracht werden.
„Bei der Reinigung von Tellern ebenso wie von T-Shirts sind es derzeit die integrierten Elektroheizungen herkömmlicher Haushaltsgeräte, die den meisten Strom verbrauchen“, erklärt Solvis-Geschäftsführer Helmut Jäger. „Beim Anschluss moderner Geräte an eine Solar-Anlage übernimmt die Sonne die Aufgabe der Wassererwärmung.“ Ein Vorteil sei, dass die Solarwärme für die Nutzung beim Waschen oder Spülen nicht mehr in Strom umgewandelt werden muss. Das Gerät wird direkt an den Warmwasserkreislauf angeschlossen. Am effizientesten funktioniere das mit einem integrierten Schichtspeicher.
Wenn es nach Solvis-Geschäftsführer Helmut Jäger geht, sollte die Verbindung von Wasch- und Spülmaschine mit der Solarthermie-Anlage auf dem Dach künftig Standard sein. 2013 will Miele mit Solvis einen neu entwickelten Solar-Wäschetrockner in den Handel bringen, der speziell dafür ausgelegt ist.

Solarwärme für Haushaltsgeräte könnte 14 Terawattstunden Strom einsparen
Jäger hat den Spareffekt der Umstellung auf Solarwärme hochgerechnet: Wenn alle deutschen Haushalte auf Waschmaschinen, Geschirrspüler und Wäschetrockner mit Solarwärme umsteigen, könnten fast 14 Terawattstunden Strom eingespart beziehungsweise zwei Atomkraftwerke abgeschaltet werden.
„Privathaushalte können maßgeblich zur Energiewende beitragen“, so Jäger, der auch Vorstand im Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) ist. Nach seiner Ansicht wird die Rolle der Sonnenwärme im Energiemix bislang zu Unrecht unterschätzt: „In den kommenden Jahren wird die Bedeutung der Solarthermie für die Energieversorgung erheblich steigen. Wir brauchen intelligente dezentrale Energiekonzepte, damit der Umbau klappt.“

10.06.2012 | Quelle: SOLVIS GmbH & Co KG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen