Vermittlungsausschuss vertagt Entscheidung über geplante Solar-Kürzung

Der gemeinsame Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat hat die Entscheidung über die Photovoltaik-Förderung vertagt. Das Gremium konnte sich sowohl bei der Solarstrom-Einspeisevergütung als auch beim Photovoltaik-Zubau nicht einigen.

Die Solar-Förderung und weitere strittige Punkte stehen nun auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung, die für den für den 27. Juni angesetzt wurde. Bis dahin sollen informelle Arbeitsgruppen weiter über die Fördersätze für Solarstrom und den künftigen Photovoltaik-Zubau beraten.

Branche warnt vor dem Verlust tausender Arbeitsplätze
Die Solarwirtschaft hatte die Politik bereits im Vorfeld aufgefordert, die Einspeisevergütung für Solarstrom gegenüber den ursprünglichen Plänen des Bundestages langsamer zu reduzieren und den Zuwachs gegenüber den Vorjahren weniger stark zu begrenzen. In der vorwiegend mittelständisch geprägten Solarbranche gingen aufgrund eines Auftragseinbruchs in den letzten Wochen bereits tausende Jobs verloren, warnt der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar). Viele Solar-Unternehmen leiden Laut BSW-Solar derzeit unter einem rauen Investitionsklima, das durch weltweite Überkapazitäten, einen massiven Wettbewerbsdruck und die Verschlechterung der Förderbedingungen gekennzeichnet ist.

Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft: Wird jetzt nicht schnell nachgebessert, stehen hunderte Solarunternehmen in Handwerk und Mittelstand vor dem Aus“
„Die Politik entscheidet nun über die Zukunft der Photovoltaik in Deutschland. Wird jetzt nicht schnell nachgebessert, stehen hunderte Solarunternehmen in Handwerk und Mittelstand vor dem Aus“, sagte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft. Weder finanzielle noch technische Gründe könnten den geplanten Förderkahlschlag rechtfertigen.
„Der weitere kraftvolle Ausbau der Solarenergie mit ihren Vorteilen einer verbrauchernahen Erzeugung ist für das Gelingen der Energiewende unverzichtbar, technisch realisierbar und fällt finanziell kaum noch ins Gewicht“, so Körnig.

Mehrheit der Bundesländer hatte die Solar-Kürzungspläne der Bundesregierung zurückgewiesen
Die Bundesländer haben mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit am 11. Mai im Bundesrat die Solar-Kürzungspläne der Bundesregierung zurückgewiesen. Nachbesserung erhofft sich die Solarbranche insbesondere bei Solarstromanlagen in der Größenklasse 10 – 100 Kilowatt peak, in der bis Anfang 2013 mit bis zu 45 Prozent besonders starke Fördereinschnitte vorgesehen sind und sich der Betrieb neuer Solarstromanlagen andernfalls kaum noch rentieren dürfte.
Dieses Marktsegment machte 2011 rund 50 Prozent des Photovoltaik-Marktes aus. Betroffen sind Solarstromanlagen auf Schuldächern, Mehrfamilienwohnhäusern, landwirtschaftlichen Gebäuden und Gewerbebetrieben.

14.06.2012 | Quelle: BSW-Solar; Foto: GeckoVoltaik Systems GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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