Australische Studie: Vorhersagen und Energiemanagement sind wesentlich für die Steuerung der schwankenden Solarstrom-Produktion

Die staatliche australische Wissenschaftsagentur CSIRO hat eine neue Untersuchung veröffentlicht laut der die schwankende Stromproduktion durch Photovoltaik-Anlagen und die daraus folgende Auswirkung auf das Stromnetz mit dem richtigen Wissen und den richtigen Werkzeugen gesteuert werden können. Dazu gehören Vorhersagen und das  Energiemanagement.

„Solar intermittency: Australia’s clean energy challenge" wurde in Zusammenarbeit mit dem australischen Energiemarktbetreiber (Australian Energy Market Operator) und dem Verband der Netzbetreiber erstellt. Der Bericht ist teilweise eine Reaktion auf das, was Autoren als widersprüchliche Ergebnisse und minderwertige Daten in bestehenden Studien bezeichnen. Er betont, wie wichtig bessere Werkzeuge seien, um die Auswirkungen kleiner Solarstrom-Anlagen auf die Verteilnetze zu berechnen.
„Wir müssen schnellstmöglich Werkzeuge entwickeln, die es ermöglichen, die Auswirkung kleiner Photovoltaik-Anlagen auf die Netze zu berechnen“, heißt es in der Zusammenfassung.
„Für Stromversorger ist die Erkenntnis besonders wichtig, dass Photovoltaik Überspannungsprobleme bereiten kann. Dieses Problem muss im Rahmen der australischen Netzstruktur gelöst werden (die eher dünn ist und einen höheren Widerstand hat als die, die in ausländischen Studien beobachtet wurden).“

Stromversorger sind besorgt und drosseln Solarstrom-Produktion
Die Agentur CSIRO warnt davor, dass einige örtliche Stromversorger derzeit die Solarstrom-Produktion einschränken, weil sie Bedenken hätten, ihr Stromsystem nicht in den Griff zu bekommen. Dies sei eine konservative Reaktion auf mangelnde Informationen über die Auswirkungen und auf Sorgen in Bezug auf Ausgleichsmaßnahmen.
In dem Bericht heißt es, im derzeitigen Stromnetz gebe es beträchtliche Schwankungen. Die Auswirkungen seien nicht gleichmäßig, wodurch sie sich noch verstärken können.

Viele Mechanismen können schwankende Stromproduktion steuern
Laut CSIRO gibt es einige Mechanismen, um die Auswirkungen der schwankenden Stromproduktion in den Griff zu bekommen. Dazu gehören die kurzfristige Energiespeicherung, eine Stärkung des Stromnetzes, um die punktuellen Auswirkungen zu minimieren, eine Lastenkontrolle gemäß den Netzanforderungen und andere Maßnahmen.
Je nachdem, wie wirksam diese Lösungen seien, könnte es laut der Studie notwendig sein, zusätzliche Kraftwerkskapazitäten aufzubauen. Derartige Entscheidungen wirkten sich jedoch auf die Stromkosten aus.
Trotz all dieser Maßnahmen betont die Agentur, dass korrekte Vorhersagen notwendig seien, um große Mengen Solarstrom erfolgreich zu integrieren. Dasselbe gelte für die Netzplanung und die präzise Koordination der einzelnen Kraftwerke.

CSIRO: Spezifische Studien für Australien sind notwendig
Der Bericht kommt auf ähnliche Ergebnisse wie eine Studie der National Renewable Energy Laboratories (NREL) des US-Energieministeriums vom Mai 2010. Diese untersuchte die Integration von Wind- und Solarenergie im Westen der USA. Beide Berichte sind zuversichtlich, dass die schwankende Stromproduktion in den Griff zu bekommen ist. Sie betonen in diesem Zusammenhang die Vorhersagen und das Energiemanagement.
Laut CSIRO müssten Studien jedoch bei der Berechnung künftiger Szenarien mit hoher Sonneneinstrahlung die Besonderheiten des australischen Stromnetzes einbeziehen.

 
19.06.2012 | Quelle: CSIRO | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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