Österreichischer Solarthermie-Verband kritisiert Warmwasserbereitung mit fossilen Brennstoffen im Sommer; Sonnenkollektoren können das Problem lösen

Als „absurd“ bezeichnet der Verband Austria Solar (Wien) die Tatsache, dass im Sommer bei brütender Hitze in ganz Österreich wertvolles Öl und Gas verbrannt wird, um Warmwasser zu erzeugen.Nicht nur aus ökologischen Gründen sei die Warmwasserbereitung für Küche und Bad mit fossilen Brennstoffen im Sommer unsinnig, auch ständige Teuerungen bei Öl und Gas machten dieses Verhalten nicht mehr nachvollziehbar, heißt es in einer Pressemitteilung des österreichischen Solarthermie-Verbandes.

Österreich verbrennt 300 Millionen Liter Öl und 155 Millionen Kubikmeter Erdgas pro Jahr zur Warmwasserbereitung

Am längsten Tag des Jahres werden in fast ganz Österreich Temperaturen von über 30 Grad gemessen. Trotzdem laufen landesweit 1,6 Millionen Heizkessel, damit Menschen mit warmem Wasser versorgt werden. Drei Viertel der Kessel werden mit Öl oder Gas befeuert. Ein Vierpersonenhaushalt verbraucht nach Angaben von Austria Solar rund 170 Liter Warmwasser pro Tag.

Über das Jahr hinweg wären das 400 Liter Öl oder 340 Kubikmeter Erdgas pro Haushalt. Auf diese Weise würden jährlich in Österreich 300 Millionen Liter Öl und 155 Millionen Kubikmeter Erdgas für Warmwasserbereitung verbrannt.

Bereits eine kleine Solarthermie-Anlage kann die Warmwasserversorgung eines Haushaltes im Sommer decken
Dipl.-Ing. Roger Hackstock, Geschäftsführer von Austria Solar, kommentiert: “Bereits mit der einfachsten Solaranlage von sechs Quadratmeter Kollektorfläche ist es möglich, von Mai bis September die komplette Warmwasserversorgung eines Haushaltes zu decken. Damit könnte der heimische Heizöl- und Erdgasverbrauch für Warmwasser nahezu halbiert werden!“

Leider werde in Österreich noch immer viel zu wenig getan, um Warmwasserbereitung und Heizung auf erneuerbare Energieträger umzustellen. An Stelle einer Solar-Offensive würden CO2-Zertifikate gekauft, kritisiert der Verband. Diese Maßnahme verschlinge Hunderte Millionen Euro und befreie weder Bevölkerung noch Wirtschaft aus der Energiekostenfalle.

Verband fordert Solar-Offensive
Hackstock: „So wird Österreich noch in vielen Jahren teures und klimaschädliches Erdöl und Erdgas verbrennen, um sich bei 30 Grad Sommerhitze die Hände zu waschen!“ Die Bundesregierung und die Länder müssten jetzt Verantwortung zeigen und rasch konkrete Maßnahmen für eine Solar-Offensive beschließen. Das kommende Klimaschutzgesetz und das Energieeffizienzgesetz seien eine gute Gelegenheit dafür.

23.06.2012 | Quelle: Austria Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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