US-Bundesstaat New Jersey verabschiedet Gesetzesentwurf mit ehrgeizigeren Photovoltaik-Ausbauzielen

Die Legislative des US-Bundesstaates New Jersey hat ein Gesetz verabschiedet, das ehrgeizigere Ziele hinsichtlich der Photovoltaik im Rahmen der Vorgaben für den Anteil der erneuerbaren Energien (Renewable Energy Standard, RPS) festlegt. Das Gesetz A2966/S1925 liegt nun Gouverneur Chris Christie zur Unterzeichnung vor.Sowohl der Senat als auch die Abgeordnetenversammlung von New Jersey verabschiedeten den Entwurf am 25.06.2012. Er enthält unter anderem Bestimmungen zur jährlichen Deckelung des PV-Zubaus und die Möglichkeit zur Verrechnung von Stromerzeugung und -bezug (Net Metering).

„Dieses Gesetz ist wichtig für die Nachhaltigkeit und das fortwährende Wachstum von New Jerseys Solar-Industrie und die Arbeitsplätze, die sie schafft”, sagte Jamie Hahn, Mitbegründer und Geschäftsführer von Solis Partners, einem Anbieter kommerzieller Solarenergieanlagen in New Jersey.

“Der vielleicht wichtigste Teil des Gesetzes sind die höheren Vorgaben zur Nutzung erneuerbarer Energien im Renewable Portfolio Standard. Dies wird zum Abbau des gegenwärtigen Überangebots an Solarstromzertifikaten (SREC‘s) auf dem Markt beitragen, die Solar-Industrie stabilisieren und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen.”

2,05 Prozent Solarstrom bis 2014 geplant, Preise für Solarstromzertifikate gefallen

Solar-Aktivisten im Bundesstaat fordern seit langem eine Gesetzgebung für ehrgeizigere Ziele im RPS. Die bisherigen Vorgaben wurden deutlich eher  erreicht als geplant. Dies führte zu einem Zusammenbruch der Preise für Solarstromzertifikate (Solar Renewable Energy Credits, SREC‘s).

Nach Unterzeichnung durch den Gouverneur wird das Gesetz A 2966 die bundesstaatlichen Vorgaben für die Solarenergie dahingehend ändern, dass ein prozentualer Solarstrom-Anteil statt ein Kontingent an Megawattstunden vorgeschrieben wird. 2014 soll der Solarstrom-Anteil an der Gesamtversorgung 2,05 Prozent betragen, 2027 sollen es 4,1 Prozent sein.

Das Gesetz wird außerdem die Ausgleichszahlungen der Stromversorger für nicht erfüllte Solarstrom-Quoten senken. 2014 sollen sie 339 US-Dollar  betragen (271 Euro), 2028 nur noch 239 USD (191 Euro).

Diese Ausgleichszahlungen sind meist die Grundlage der Preise für Solarstromzertifikate. In New Jersey weichen die Preise der Solarstromzertifikate jedoch mittlerweile von den Ausgleichszahlungen der Stromversorger für nicht erfüllte Solarstrom-Quoten ab. Dieser Entwicklung soll durch höhere staatliche Vorgaben entgegengewirkt werden. Das Gesetz verlängert die Gültigkeit der Zertifikate außerdem auf fünf Jahre.

Förderobergrenze bei 80 Megawatt, Verrechnung von Stromerzeugung und -bezug

Das Gesetz A2966/S1925 sieht außerdem zwischen 2014 und 2016 eine Deckelung der Förderung netzgekoppelter Solarstromanlagen bei 80 Megawatt (MW) vor. Davon ausgenommen sind PV-Anlagen auf Mülldeponien, brachliegenden Industrieflächen und Parkplätzen. Im ersten Quartal 2012 installierte New Jersey die höchste Photovoltaik-Kapazität aller US-Bundesstaaten.

Der Gesetzesentwurf begrenzt außerdem die Nennleistung einzelner Anlagen auf 10 MW. Schließlich führt er Richtlinien ein, die eine Verrechnung von Stromerzeugung und -bezug ermöglichen. Dies betrifft PV-Anlagen, die von bundesstaatlichen Institutionen wie etwa Schulen installiert werden.

Laut Informationen verschiedener Quellen wie dem Sierra Club von New Jersey und SRECTrade wird Gouverneur Christie den Entwurf unterzeichnen.

28.06.2012 | Quelle: New Jersey Legislature, SRECTrade; Foto: Büro von Chris Christie, Gouverneur des Staates New Jersey | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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