US-Photovoltaik-Unternehmen Abound Solar meldet Insolvenz an

Am 28.06.2012 berichtete das Photovoltaik-Unternehmen Abound Solar (Loveland, Colorado, USA), dass es in der 27. Kalenderwoche im US-Staat Delaware Insolvenz anmelden, den Betrieb einstellen und 125 Mitarbeiter entlassen werde.

In den vergangenen Monaten verhandelte Abound nach eigenen Angaben mit möglichen Käufern, konnte sich aber mit keinem einigen. Schon vorher stellte das Unternehmen die Produktion seiner Cadmiumtellurid-Dünnschichtmodule der ersten Generation ein und arbeitete stattdessen an seinem Herstellungsverfahren für ein Photovoltaik-Modul mit 12,5 % Wirkungsgrad.

“Das Cadmiumtellurid-Modul von Abound unterschied sich kaum von First Solars Produkt und hatte außerdem einen zu geringen Wirkungsgrad“, sagte GTM Research-Chefanalyst Shyam Mehta. „Es wurde in geringeren Mengen und wahrscheinlich zu höheren Kosten produziert. Daher war die Überlebenschance im derzeitigen Marktumfeld schon immer gering.“
„Leider ist die Schließung von Abound und auch anderer Hersteller von Dünnschicht- und kristallinen Silizium-Modulen nur die Spitze des Eisbergs. GTM Research geht davon aus, dass es bis Ende 2015 mindestens 21 Gigawatt Modul-Produktionsleistung weniger gibt.“

Abound Solar macht die Konkurrenz aus China verantwortlich
Sowohl Abound Solar als auch GTM Research betonen, wie schwierig es sei, mit den immer billiger werdenden kristallinen Silizium-Modulen mitzuhalten, von denen viele in China hergestellt werden.
Abound macht vor allem die Konkurrenz aus China verantwortlich. Das Unternehmen befürworte für die US-Schutzzölle auf chinesische Photovoltaik-Produkte, diese seien jedoch zu spät eingeführt worden.

Abound erhielt Kreditbürgschaft des US-Energieministeriums
Abound erhielt ein Bankdarlehen in Höhe von 70 Millionen US-Dollar (56 Millionen Euro), das über eine Kreditbürgschaft des US-Energieministeriums (DOE) abgesichert war. Das ist bereits die dritte Insolvenz eines großen Unternehmens, das im Rahmen des „Loan Guarantee Program“ gefördert wurde. Solyndra Inc. (Fremont, Kalifornien, USA) erhielt auf diese Weise 535 Millionen USD (429 Millionen Euro), Beacon Power LLC (Tyngsborough, Massachusetts, USA) war auch in dem Programm.
Abound hatte sogar Anspruch auf eine Kreditbürgschaft in Höhe von 400 Millionen USD (321 Millionen Euro), schöpfte jedoch erst 70 Millionen USD (56 Millionen Euro) davon ab.

DOE verteidigt Kreditbürgschaften
Das US-Energieministerium hat in seinem Blog bereits Stellung zu dieser jüngsten Insolvenz genommen, weil es wahrscheinlich schon damit gerechnet hat, dass die oppositionellen Republikaner sie für ihre Zwecke verwenden würden. Laut DOE sind solche Investitionen notwendig, um im weltweiten Rennen um saubere Energien mithalten zu können.
“Wir müssen leider denjenigen widersprechen, die bereit sind, Tausende gut bezahlte Arbeitsplätze und Innovationen, die in den nächsten Jahrzehnten kommen werden, an unsere Konkurrenten in China und auf der ganzen Welt abzugeben“, sagte Damien LaVera, stellvertretender Leiter der Abteilung für öffentliche Angelegenheiten beim DOE, in dem Blog.
„Die Amerikaner haben die Solar-Technologie erfunden, und mit der richtigen Förderung können unsere Unternehmen jeden Konkurrenten auf dieser Welt ausstechen.“

29.06.2012 | Quelle: Abound Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen