GP JOULE-Geschäftsführer Gärtner zur Einigung über die Photovoltaik-Förderung: „Bund und Länder verpassen Chance auf radikale Vereinfachung der Solarstrom-Vergütung, intelligente Alternativen zum Ausbau der Übertragungsnetze bleiben ungenutzt“

„Der im Vermittlungsausschuss gefasste Kompromiss zur Reduzierung der Solarstrom-Förderung wendet zwar einige der radikalsten Einschnitte ab, provoziert aber erneut Vorzieheffekte, anstatt den Rahmen für eine konstante Zubau-Entwicklung zu schaffen", kommentiert Heinrich Gärtner, Geschäftsführer des Photovoltaik-Projektierers GP JOULE (Reußenköge).

"Deshalb ist mit einer weiteren Förder-Rallye zu rechnen, die wieder ein vorzeitiges Absenken der Fördertarife zur Folge haben wird", warnt Gärtner.

Heinrich Gärtner: Photovoltaik-Großanlagen sind die mit Abstand günstigste Form der Solarstrom-Erzeugung
Zudem versäume es der Beschluss, die Energienetze mit Systemdienstleistungen und Netzstützungsfunktionen weiterzuentwickeln, die die Photovoltaik ermöglicht. Ebenso bleibe unberücksichtigt, dass dezentrale Versorgungsstrukturen auf Basis der Solarenergie den konfliktreichen, milliardenschweren Ausbau der Übertragungsnetze teilweise erübrigen würden.
"Die beschlossene 10-Megawatt-Fördergrenze halten wir für kurzsichtig, denn die Großanlagen stehen für die mit Abstand günstigste Form der Solar-Energieerzeugung. Mit ihrer Entscheidung verhindern die Politiker, dass dieser Kostenvorteil dem Verbraucher zugute kommt. Im Rahmen der zu beschließenden Rechtsverordnung müssen die Verantwortlichen nun für eine rasche Klärung sorgen und die Möglichkeiten einer wirtschaftlichen Nutzung von Konversionsflächen auch im Sinne der Kommunen erhalten", so Gärtner.

GP JOULE fordert einen einzigen Starttarif und Net-Metering beim Eigenverbrauch
Die Einführung einer erweiterten Tarifstruktur für den mittleren Anlagenbereich (10 – 40 kW) mindere zwar bestimmte Härten, kompliziere jedoch das EEG zusätzlich. Das sorge für mehr Intransparenz und Ineffizienz eines Fördersystems, das ohnehin an zu vielen vermeintlich gut gemeinten Korrekturen kranke. Gefragt sei deshalb eine radikale Vereinfachung des EEG: "Anstelle des komplizierten Stufensystems fordern wir einen einzigen, für alle Anlagenklassen gültigen Starttarif, der den Interessen von Wirtschaft und Stromkunden gleichermaßen gerecht wird und bei Kleinanlagen per Net-Metering zum Eigenverbrauch animiert.“
GP JOULE hat ein Positionspapier mit ausführlicher Darstellung des "EEG 2042" veröffentlicht. Es kann heruntergeladen werden unter www.gp-joule.de

02.07.2012 | Quelle: Heinrich Gärtner, Geschäftsführer GP JOULE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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