Neue Marktstudie zur Entwicklung gebäudeintegrierter Photovoltaik in Europa: Anteil dachintegrierter Solarstrom-Systeme am PV-Gesamtmarkt verdoppelt sich bis 2015

Während die Entwicklung des Marktes für dachintegrierte Photovoltaik-Anlagen derzeit noch wesentlich von den Fördersystemen abhängig ist, haben sie großes Potenzial, sich von Zuschüssen zu emanzipieren, wie die von der Monier-Gruppe, einem der weltweit führenden Anbieter von Baustoffen für das geneigte Dach, beauftrage Marktanalyse zeigt.

Die Marktstudie gibt Einblick in das Segment der gebäudeintegrierten (BIPV) und speziell der dachintegrierten Photovoltaik-Systeme (RIPV) für das bislang kaum Marktkennzahlen vorliegen.

Deutschland auf dem Weg zu einem förderunabhängigen Photovoltaik-Markt
Die Daten zeigen, dass Deutschland 2012 voraussichtlich das erste Land unter den wichtigsten europäischen Märkten sein wird, das sich von einem förderabhängigen in einen förderunabhängigen Markt entwickeln wird und in dem der Strompreis pro Kilowattstunde die Höhe der Einspeisevergütung übersteigen wird.

Solarstrom-Eigenverbrauch immer attraktiver
„Die Photovoltaik-Branche durchläuft derzeit einen Wandel bei dem die Bedeutung der Einspeisevergütungen in den verschiedenen Ländern abnimmt. Vor dem Hintergrund steigender Strompreise wird es für Verbraucher immer attraktiver den Strom selber zu nutzen, den sie mit ihrer PV-Anlage erzeugen. Unser Modell zeigt, dass dachintegrierte Anlagen dabei in Zukunft eine stärkere Rolle spielen und sich von den Einspeisevergütungen emanzipieren werden“, erläutert Pepyn Dinandt, Geschäftsführer der Monier Gruppe (Oberursel).

Verdopplung des Anteils dachintegrierter Solarstromanlagen am PV-Markt und signifikantes Marktpotenzial
Die aktuellen Studienergebnisse weisen für das Jahr 2012 ein RIPV-Marktvolumen von rund 300 Megawatt (MWp) in den wichtigsten europäischen PV-Märkten aus. Mit 118 bzw. 88 MWp wird es in Italien und Frankreich auch aufgrund der aktuellen Fördersituation gemessen an der installierten Leistung die meisten Anlagen geben.
Wenngleich der RIPV-Markt in den Jahren 2012 und 2013 nicht unberührt von den erwarteten Rückgängen in der gesamten PV-Branche sein wird, zeigen die Daten, dass der Anteil von dachintegrierten Anlagen am gesamten Markt für neuinstallierte Photovoltaik-Anlagen von drei Prozent im Jahr 2012 auf sechs Prozent im Jahr 2015 steigen wird.
Dachintegrierte Anlagen machen grundsätzlich über alle wichtigen Märkte hinweg den weitaus größten Anteil an den gebäudeintegrierten Systemen aus.

Studie rechnet mit möglichem Marktvolumen von bis zu 4,3 Milliarden Euro
Während das aktuelle Marktvolumen für dachintegrierte Photovoltaik in Deutschland derzeit rund 120 Millionen Euro entspricht, ist davon auszugehen, dass es künftig mit Blick auf die zur Verfügung stehenden Dachflächen erhebliches Potenzial für diesen Bereich gibt. Bei einer konservativen Berechnung unter Einbeziehung sinkender Systempreise und der unterschiedlichen Eignung von Dachflächen für die Photovoltaik-Installation kann laut Studie mit einem adressierbaren Markt von rund 4,3 Milliarden Euro gerechnet werden.

Gewerkeübergreifende Zusammenarbeit muss optimiert werden
„Drei Aspekte spielen aus unserer Sicht eine besonders große Rolle bei der Erschließung dieses Potenzials: Zum einen ist es wichtig, bei den Kunden mehr Wissen und Akzeptanz rund um die Vorteile dachintegrierter Anlagen zu schaffen. Außerdem muss die gewerkeübergreifende Zusammenarbeit unter den Installateuren optimiert werden. Gleichzeitig sollten Anbieter die aufgrund der Multifunktionalität des Produkts gestiegenen Anforderungen der Endkunden in ihrem Leistungspaket berücksichtigen“, sagt Jens Milnikel, der den Geschäftsbereich Solar der Monier Gruppe leitet.

Kundendienst und leichte Installation von großer Bedeutung
Die Frage nach den wichtigsten Aspekten für den Verkauf von dachintegrierten Photovoltaik-Anlagen war ebenfalls Teil der von Monier beauftragten Analyse. Dabei messen die befragten Fachleute dem Thema After Sales und Garantie die höchste Bedeutung zu, gefolgt von einer langfristigen Verfügbarkeit von Einzelteilen sowie einer leichten Installation.
„Das Dach ist eines der wichtigsten Funktionsteile des Gebäudes, gleichzeitig aber schwer zugänglich. Deshalb ist ein Garantie- und Servicepaket für Solaranlagen, das einen mit der klassischen Dacheindeckung vergleichbaren Schutz bietet, besonders wichtig“, erläutert Jens Milnikel.

Zur Studie
Im Rahmen der Befragung von Monier und EuPD Research wurden Ende des Jahres 2011 in Deutschland, Italien, Frankreich und Großbritannien über 130 Interviews mit Installateuren, Herstellern und Distributoren geführt. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Marktanalyse sind als Whitepaper erhältlich unter: www.monier.com

02.07.2012 | Quelle: Monier Gruppe/EuPD Research | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH