Photovoltaik in Japan: Neue Solarstrom-Einspeisevergütung stärkt den Markt; Kyocera-Gründer Inamori weiht Softbank Kyoto Solar Park mit 2,1 MW Nennleistung ein

Pünktlich zum Start der neuen japanischen Solarstrom-Einspeisevergütung am 01.07.2012 ging auch der erste Teil des mit Solarmodulen von Kyocera ausgestatteten Mega-Solarparks im japanischen Kyoto in Betrieb.

Die Kyocera-Gruppe und SB Energy Corp., eine auf erneuerbare Energien spezialisierte Tochter der Softbank Gruppe, bauen und betreiben dort gemeinsam den Softbank Kyoto Solar Park mit einer geplanten Gesamtleistung von 4,2 Megawatt (MWp).

Rund 42 Eurocent pro Kilowattstunde Solarstrom

Die japanische Regierung fördert den Ausbau von Photovoltaik-Großanlagen: Ab Juli wird Solarstrom aus Anlagen mit zehn Kilowatt oder mehr mit 42 japanischen Yen (0,42 EUR) pro kWh vergütet. Damit gehört das Programm in Japan zu einem der attraktivsten weltweit.

Mega-Solarprojekt mit Symbolcharakter
"Nur wenige Meilen entfernt von hier, hat Kyocera vor mehr als 30 Jahren die Initiative ergriffen und ein Forschungszentrum zur Entwicklung von Photovoltaik-Zellen gegründet", sagte Kyocera-Gründer Kazuo Inamori bei der Einweihung des ersten Teils des Softbank Solar Parks mit rund 2,1 MWp.
"Damals war das Interesse an Solarenergie noch gering, aber Kyocera trieb – trotz roter Zahlen im Solarbereich Jahr für Jahr – Forschung und Entwicklung unermüdlich voran. Die harte Arbeit zahlte sich schließlich aus: Kyocera konnte weltweit als erstes Unternehmen multikristalline Silizium-Solarzellen in Masse produzieren. Es bewegt mich, diesen spektakulären Solarpark zu sehen […] – und es hat Symbolcharakter, dass dieses Mega-Solarprojekt in der Gegend entstanden ist, in der auch Kyocera die ersten Schritte zur Forschung und Entwicklung von Solarenergie unternahm."

Erneuerbare-Energien-Gesetz nach deutschem Vorbild
Das etwa ein Jahr nach der Katastrophe in Fukushima beschlossene Erneuerbare-Energien-Gesetz nach deutschem Vorbild soll die Energiewende in Japan beschleunigen und in Zukunft Stromengpässen infolge des Herunterfahrens von Atomkraftwerken entgegenwirken. Es sind nachhaltige Lösungen gefordert, um insbesondere in heißen Sommermonaten die Energieversorgung sicherzustellen, wenn der Betrieb von Klimaanlagen den Energiebedarf zusätzlich erhöht.

3 GW bis 2013 erwartet
"Die Einführung des Einspeisevergütungssystems für Strom aus erneuerbaren Energiequellen ist ein bedeutender Schritt für den Ausbau des Photovoltaik-Marktes in Japan", erklärt Tetsuo Kuba, Präsident von Kyocera. Experten erwarten, dass Japan bis zum Jahr 2013 einen Photovoltaik-Weltmarktanteil in Höhe von 10 bis 15 Prozent erreichen wird. Die in Japan installierte PV-Gesamtleistung soll auf etwa 3 Gigawatt (GW) steigen.

Zwei Kategorien für Solar-Förderung in Japan
Mit dem Stichtag 1. Juli 2012 werden PV-Anlagen, die mehr als 10 kW Solarstrom produzieren, 20 Jahre lang mit einer Einspeisevergütung von 42 Yen pro Kilowattstunde gefördert. Installationen mit einer Leistung von weniger als 10 kW erhalten die gleiche Einspeisevergütung, jedoch nur zehn Jahre lang. Für die Festlegung der Förderung wird der gesamte erzeugte Strom berechnet, nicht nur der ins Netz eingespeiste Anteil. Mit Inkrafttreten der neuen Einspeisevergütung ist die Förderung in Japan für kleine Anlagen etwa doppelt so hoch wie in Deutschland – für Großanlagen sogar dreimal so hoch wie die deutsche.
Neben dem Solarstrom werden mit dem Stichtag auch andere erneuerbaren Energien in Japan stärker gefördert: Strom aus Wind, Geothermie, Wasserkraft sowie Biomasse sollen ebenso der Erderwärmung vorbeugen.

03.07.2012 | Quelle: Kyocera Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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