US-Photovoltaik-Unternehmen Abound Solar wird im Zuge des Insolvenzverfahrens aufgelöst

04.07.2012 / Archiv / Photovoltaik / Wirtschaft

Am 02.07.2012 reichte Abound Solar (Longmont, Colorado) bei einem US-Gericht den Antrag auf Insolvenz nach Chapter 7 des US-Banruptcy Codes ein. Ein gerichtlich zugewiesener Insolvenzverwalter wird die Wirtschaftsgüter des Unternehmens verkaufen, um die Gläubiger zu befriedigen. Eine Neustrukturierung des Solarmodul-Produzenten ist nicht vorgesehen.

Laut dem Insolvenzantrag hat Abound Solar sowohl Schulden als auch Vermögenswerte zwischen 100 und 500 Millionen US-Dollar (zwischen 79,4 und 397 Millionen Euro) und zwischen 200 und 1.000 Gläubiger. Am 28.06.2012 meldete das Unternehmen, dass es den Betrieb einstellt und 125 Arbeitnehmer entlässt.

Staatliche Förderung wird wahrscheinlich politische Diskussionen anstoßen
Am 28.02.2012 kündigte Abound Solar an, die Serienproduktion von Photovoltaik-Dünnschichtmodulen auf Basis von Cadmiumtellurid einzustellen. Das Unternehmen müsse Änderungen vornehmen, um eine neue Produktionslinie für PV-Module mit 12,5 Prozent Wirkungsgrad zu starten. Zu diesem Zeitpunkt stellte das Unternehmen weitere 180 Arbeitnehmer frei.
Das US-Energieministerium (DOE) hatte Darlehensgarantien über 400 Millionen US-Dollar (318 Millionen Euro) für Abound Solar bewilligt, davon nahm das Unternehmen jedoch nur 70 Millionen USD in Anspruch (55,6 Millionen Euro). Abound Solar hat nach eigenen Angaben außerdem etwa 300 Millionen USD (238 Millionen Euro) von privaten Investoren erhalten.
Abound Solar ist das zweite Unternehmen, das ein beträchtliches Darlehen im Rahmen des Förderprogramms des Energieministeriums erhielt und Insolvenz anmeldet. Seit der Insolvenz von Solyndra LLC (Fremont, Kalifornien), das eine Darlehensgarantie von 535 Millionen USD (425 Millionen Euro) erhalten hatte, nimmt die Republikanische Partei das Scheitern des Förderprogramms zum Anlass, die Obama-Regierung zu kritisieren.