Internationale Energieagentur: Weltweite Photovoltaik-Kapazität wird sich bis 2017 mehr als verdreifachen

Am 05.07.2012 veröffentlichte die Internationale Energieagentur (IEA) eine neue Studie, laut der die weltweite Photovoltaik-Kapazität bis 2017 230 Gigawatt (GW) erreichen und sich somit mehr als verdreifachen wird. Die Kapazität solarthermischer Kraftwerke (CSP) soll sich im gleichen Zeitraum mehr als verfünffachen und 11 GW erreichen.Die Solarthermie-Kapazität zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung soll sich laut IEA mehr als verdoppeln und bis 2017 rund 500 GWth erreichen. Laut der Studie "Mid-Term Renewable Energy Market Report 2012" mit mittelfristigen Prognosen der IEA soll die Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen insgesamt um 40 Prozent wachsen.

“Gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit mit den Strom-Handelspreisen und leichtere Installationen sollten den Weg für eine starke Nutzung von PV-Anlagen ebnen. Dies bezieht sich auf private und kommerzielle Anlagen in etlichen Ländern. Hinzu kommt der erwartete Ausbau der Photovoltaik-Kraftwerke im großen Maßstab in Gebieten mit guten Bedingungen”, heißt es in der Zusammenfassung des Berichts.

“Module und Komponenten werden weiter ausreichend verfügbar sein. Dadurch fallen die Systemkosten mittelfristig weiter. Angesichts der schwachen Gewinnspannen braucht die Photovoltaik-Industrie  allerdings trotzdem einige Jahre zur Stabilisierung.”

China wird das stärkste Photovoltaik-Wachstum anführen

Laut der IEA wird der Photovoltaik-Zubau mit 32 GW in China am stärksten sein. In der Prognose folgen die USA mit 21 GW und Deutschland sowie Japan mit jeweils 20 GW. Die IEA betont jedoch, dass die politischen Rahmenbedingungen weiterhin die wichtigste Variable für Prognosen bleiben.

Laut dem Bericht werden PV und CSP zusammen 4,9 Prozent der 6.400 Terawattstunden Strom ausmachen, die bis 2017 mit erneuerbaren Energien produziert werden sollen. Die Autoren gehen davon aus, dass 45 Nationen bis 2017 PV-Anlagen mit mindestens 100 Megawatt Nennleistung errichten. 2011 waren es 25 Länder. Außerdem sollen 15 Länder bis 2017 solarthermische Kraftwerke betreiben.

Erneuerbare Energien erreichen auch Staaten, die nicht zur OECD gehören

Die IEA geht davon aus, dass die erneuerbaren Energien auch verstärkt Märkte in Ländern erreichen werden, die nicht an der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung beteiligt sind. Diese neuen Märkte sollen zwei Drittel des Wachstums ausmachen.

Auch hier sei China führend. Mit 710 GW erwartetem Zubau sorge das Land für fast 40 Prozent des Wachstums aller erneuerbaren Energien. Der Bericht geht auch von einem erheblichen Zubau in den USA, Indien, Deutschland und Brasilien aus.

"Mid-Term Renewable Energy Market Report 2012" betrachtet 15 Schlüsselmärkte, die 80 Prozent der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien ausmachen. Der Bericht ist Teil einer Reihe von mittelfristigen Marktstudien, darunter auch Untersuchungen mit den Schwerpunkten Öl, Erdgas und Kohle.

09.07.2012 | Quelle: IEA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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