IHS: Preise für Photovoltaik-Module fallen im zweiten Halbjahr um 11 %

IHS iSuppli (El Segundo, Kalifornien, USA) hat einen neuen Bericht veröffentlicht, laut dem die Preise für Photovoltaik-Module im zweiten Halbjahr 2012 um 11 % fallen werden, da der Markt durch eine verstärkte Nachfrage wieder Auftrieb bekommen soll.

In "IHS iSuppli Photovoltaics Cell & Module Production Market Tracker" heißt es, dass die durchschnittlichen Modulpreise im Dezember 2012 bei 0,57 Euro je Watt liegen. Im Juni betrugen sie noch 0,64 Euro je Watt. Dieses Jahr werde die weltweite Photovoltaik-Nachfrage bei 30,2 Gigawatt (GW) liegen, davon allein 7,3 GW in Deutschland. Dies werde zu einer Preisstabilisierung beitragen.

“Die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass der deutsche Photovoltaik-Markt sich schneller von den Förderungen entwöhnt, als viele erwarteten“, sagte der PV-Chefanalyst von IHS iSuppli Stefan de Haan.
 „Deutsche Supermarktketten haben begonnen, in Photovoltaik-Anlagen zu investieren, mit dem klaren Ziel, den erzeugten Solarstrom selbst zu verbrauchen. Bei einigen dieser Anlagen ist die dadurch entstandene Kostenersparnis der Grund für die Investition und nicht mehr die Einspeisevergütung.“

Überkapazitäten bestehen weiter
Die Überkapazitäten sind laut IHS iSuppli nach wie vor ein Problem für die weltweite Photovoltaik-Industrie. Die gesamte Produktionskapazität werde dieses Jahr bei den PV-Modulen 49,4 GW betragen, bei den Solarzellen 43,5 GW.
Aufgrund der Konsolidierung und einer erhöhten Nachfrage werde es 2013 weniger Überkapazitäten geben. Für das zweite Halbjahr 2013 rechnet das Marktforschungsunternehmen mit einem neuen Investitionszyklus in Photovoltaik-Ausrüstung.

Taiwanesische Solarzellen-Hersteller melden steigende Nachfrage
Während die Überkapazitäten nach wie vor die Preise untergraben, zeige der Photovoltaik-Modulmarkt bereits Zeichen einer Besserung.
Beispielsweise melden Taiwanesische Solarzellen-Hersteller eine steigende Nachfrage. Sie beliefern immer mehr chinesische Modulhersteller, die ihre Produkte an den US-Markt verkaufen. Dies ist eine Folge der Schutzzoll-Maßnahmen des US-Handelsministeriums.
Außerdem würden sich die Preissenkungen bei den Modulen nur teilweise durch die gesamte Wertschöpfungskette ziehen. Vertikal integrierte Modulhersteller profitierten von billigerem Polysilizium. Laut IHS werden die Preise für Solarzellen im Vergleich zu den Modulpreisen nicht wesentlich zurückgehen.

19.07.2012 | Quelle: IHS iSuppli; Bild: Yingli Green Energy Holding Company | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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