Photovoltaik-Unternehmen First Solar: Umsatz im zweiten Quartal 2012 nahezu verdoppelt
Als Grund für die enorme Umsatzsteigerung nennt das Unternehmen mehrere umsatzstarke Großprojekte. Außerdem will First Solar im kalifornischen Imperial Valley ein neues Photovoltaik-Kraftwerk mit 139 MW Nennleistung errichten. Baubeginn ist im dritten Quartal 2012.
“Trotz der Marktunsicherheiten erzielten wir gute Ergebnisse in dem Quartal”, sagte der Vorstand von First Solar, Jim Hughes. „Wir sind zuversichtlich, dass wir die richtige langfristige Strategie und Plattform haben, um nachhaltiges Wachstum und Wertschöpfung zu ermöglichen.“
“Wir sind der Meinung, dass wir unser Ziel, zwischen 2,6 und 3 Gigawatt in nachhaltigen Märkten zu verkaufen und 13 bis 17 Prozent Rendite bis 2016 zu erwirtschaften, erreichen können, wenn wir uns an unsere Strategiepläne halten und unsere Umstrukturierung abschließen.“
Schwerpunkt liegt auf dem Systemgeschäft
First Solar sah in der Vergangenheit sein Systemgeschäft in erster Linie als Möglichkeit, seine selbst hergestellten Cadmiumtellurid-Dünnschichtmodule abzusetzen. Aber nun soll die Sparte auch Umsätze generieren.
Mit der Solarzellen- und Modulfertigung erwirtschaftete das Unternehmen in den letzten Jahren weltweit wesentlich weniger, da Preise und Gewinnmargen einbrachen. Die Anlagenentwicklung bringe nach wie vor mehr Gewinne ein. First Solar hat sich lange auf diesen Geschäftsbereich konzentriert.
Das Unternehmen verkauft seine Photovoltaik-Module weiterhin hauptsächlich an den indischen Markt. Dies sei eine vorübergehende Maßnahme, bis es sein Systemgeschäft auch dort entwickeln kann.
First Solar konzentriert sich auf Märkte, die ohne Förderprogramme funktionieren
In seinem Quartalsbericht betont First Solar erneut die „nachhaltigen Märkte“, die nicht von Förderprogrammen abhängen. Das Unternehmen will sich insbesondere in Australien, Indien, dem Mittleren Osten und den US-Märkten etablieren.
First Solars Abneigung gegen geförderte Märkte bedeutet jedoch nicht, dass es sich nicht für staatliche Fördermaßnahmen interessiert. Es stehe in Verbindung mit der Export-Import Bank der USA, die Hunderte Millionen Dollar in Form von Krediten an indische Projektentwickler vergab, damit diese Module von First Solar für Photovoltaik-Anlagen in Indien kaufen konnten.
First Solar rechnet damit, in Australien einen Marktanteil von 30 % zu erreichen. Das Unternehmen baut Photovoltaik-Kraftwerke mit insgesamt 159 MW für AGL.
Durchschnittliche Produktionskosten liegen bei 0,72 USD pro Watt
Die durchschnittlichen Produktionskosten von First Solar lagen im letzten Quartal in fast allen Werken bei 0,72 USD (0,59 Euro) pro Watt, außer in Deutschland, wo die Produktionsleistung heruntergefahren wurde. Mit der besten Produktionslinie wurden Module für 0,63 USD (0,51 Euro) pro Watt hergestellt.
First Solar konnte in dem Quartal auch die Wirkungsgrade seiner Photovoltaik-Module um 0,2 % auf durchschnittlich 12,6 % verbessern. Die beste Produktionslinie schaffte sogar 13,1 %.
Das Unternehmen produzierte mit 360 Megawatt 27 % weniger als im Vorquartal. Die Anlagen wurden zu 63 % ausgelastet. Der Betrieb in der deutschen Fabrik in Frankfurt (Oder) ging weiter, auch wenn zuvor von einer Schließung des Werks die Rede war.
First Solar bleibt liquide
Aufgrund der starken Umsätze konnte First Solar in dem Quartal 245 Millionen USD (199 Millionen Euro) Schulden zurück bezahlen und blieb immer noch liquide, was bei Photovoltaik-Herstellern 2012 eine Ausnahme ist.
First Solar hat vor, diese positive Ausgangslage in nächster Zeit zu nutzen, um eine „kugelsichere“ Bilanz zu erhalten, denn die Investoren seien wegen des Chaos in der Solar-Industrie beunruhigt.
02.08.2012 | Quelle: First Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH
