Energie-Kommune Aller-Leine-Tal versorgt umliegende Städte künftig erneuerbar

Im niedersächsischen Aller-Leine-Tal treiben acht Kommunen den Ausbau der erneuerbaren Energien seit Jahren intensiv voran. Nun haben sie ein ausführliches Energiekonzept vorgelegt, um diesen Weg erfolgreich weiter gehen zu können, berichtet die Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (Berlin) in einer Pressemitteilung.

Für ihr Engagement wurde die Region nun als „Energie-Kommune“ ausgezeichnet. Mit dem Titel würdigt die Agentur vorbildliche kommunale Energieprojekte und stellt sie auf dem Infoportal www.kommunal-erneuerbar.de vor.
„Hier hat sich eine wirtschaftlich schwächere Region erfolgreich vernetzt“, beschreibt der Bürgermeister der Samtgemeinde Rethem, Cort-Brün Voige, die gemeinsamen Energieprojekte im Kooperationsraum Aller-Leine-Tal. Schon heute versorge sich die Region vollständig aus erneuerbarem Strom.

Aller-Leine-Tal will auch Celle versorgen
Das umfangreiche Energiekonzept analysiert den Ist-Zustand, die vorhandenen Potenziale und Szenarien. In einem Leitbild werden Perspektiven formuliert, und konkrete Handlungsmöglichkeiten sorgen für die notwendige Praxisrelevanz. Zudem wird die Energieversorgung über die Grenzen der acht Kommunen hinaus berücksichtigt.
„Die Stromproduktion im Aller-Leine-Tal muss beispielsweise auf mehr als 200 Prozent steigen, damit zusätzlich die benachbarte Stadt Celle mit ihren 70.000 Einwohnern regenerativ versorgt werden kann“, erklärt Voige.

Strom- und Wärmeversorgung sollen auf Erneuerbare umgestellt werden
Das Konzept sieht aber nicht nur die Umstellung der Stromversorgung, sondern auch die der Wärmeversorgung auf Erneuerbare vor. „Das EEG war und ist im Strombereich ein wichtiges und erfolgreiches Instrument. Für die Wärmeversorgung wäre ein ähnliches Modell wünschenswert“, umreißt Voige die Herausforderungen.
„Aber auch hier streben wir durch Verbrauchssenkung, Steigerung der Energieeffizienz und eine Erhöhung der regenerativ erzeugten Wärmeenergie eine Vollversorgung an“, so der Bürgermeister.

Region nimmt am „100%-RES-Communities“-Programm teil
All dies mache die Region über die Grenzen der Heide hinaus bekannt. Sie tritt im Rahmen des „100%-RES-Communities“-Programms in einen Erfahrungsaustausch mit der belgischen „Province du Luxembourg“. „Sicher ist nicht alles eins zu eins übertragbar. Vielmehr geht es darum, Handlungskonzepte aufzuzeigen und voneinander zu lernen“, berichtet Voige.
„Das Aller-Leine-Tal zeigt, wie strukturierte interkommunale Zusammenarbeit die Energiewende vor Ort voranbringt“, meint Nils Boenigk, Projektleiter „Kommunal-Erneuerbar“ bei der Agentur für Erneuerbare Energien. „Ein Energiekonzept ist nur so viel wert, wie es auch in den politischen Planungen ernsthaft berücksichtigt wird. Im Aller-Leine-Tal trifft dies zu.“

04.08.2012 | Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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