SolarWorld AG meldet Absatzplus und Umsatzrückgang; Photovoltaik-Konzern will Preisverfall mit Innovationen begegnen

Der konzernweite Absatz der SolarWorld AG

an Photovoltaik-Modulen und Bausätzen ist im 1. Halbjahr 2012 auf 316 Megawatt gestiegen (H1 2011: 269 MW), berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung.
Während das 1. Quartal von Vorzieheffekten im deutschen Markt geprägt gewesen sei, erzielte SolarWorld im 2. Quartal das größte Absatzvolumen im Ausland.

Integration der Solarparc AG zahlte sich im Bereich Großprojekte aus
Insgesamt hatte der Absatz außerhalb Deutschlands im 1. Halbjahr 2012 einen Anteil von 60 % (H1 2011: 69,1 %). Die deutsche Nachfrage nach PV-Bausätzen für Dachanlagen sei im 2. Quartal politisch bedingt spürbar zurückhaltend gewesen. Dies konnte durch ein wachsendes Auslandsgeschäft nur teilweise ausgeglichen werden, vor allem in Italien, Die volle Integration der Solarparc AG in den SolarWorld-Konzern zahlte sich im Bereich Großprojekte aus.

Konzernumsatz um 36 % gesunken; Wertberichtigungen im Umfang von mehr als 100 Millionen Euro
Der durch Preisdumping ausgelöste Preisverfall sei der wesentliche Grund dafür, dass der Konzernumsatz im 1. Halbjahr auf 340,1 Millionen Euro zurückgegangen sein (H1 2011: 533,6 Mio. €), betont das Unternehmen. Infolge des gesunkenen Preisniveaus mussten Wertberichtigungen auf das Vorratsvermögen in Höhe von 33,5 Millionen Euro vorgenommen werden. Zudem musste dadurch eine Wertberichtigung in Höhe von 80,8 Millionen Euro auf geleistete Anzahlungen für Silizium erfolgen. Beide Wertberichtigungen seien nicht cashwirksam.

Kein positives EBIT in Sicht
Die genannten Faktoren beeinflussten das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) negativ. Das EBIT betrug im 1. Halbjahr minus 143,8 Millionen Euro (H1 2011: 70,5 Mio. €). "Unter Berücksichtigung der aggressiven und von illegalen Handelspraktiken geprägten Marktlage wird die SolarWorld AG im Geschäftsjahr 2012 aus heutiger Sicht kein positives EBIT erzielen", so das Unternehmen.
Das Finanzergebnis verbesserte sich im 1. Halbjahr 2012 auf minus 26,9 Millionen Euro (H1 2011: -31,3 Mio. €). Das Konzernergebnis der SolarWorld betrug im 1. Halbjahr minus 159,3 Millionen Euro (H1 2011: 22,2 Mio. €). Die liquiden Mittel betragen zum Stichtag 320,1 Millionen Euro nach Rückzahlung von 175 Millionen US-Dollar Kreditverbindlichkeiten an US-Investoren.

Vorstandsvorsitzender Asbeck: "Dem Preisdumping müssen wir mit technologischen Innovationen begegnen"
"Dem Preisdumping müssen wir mit technologischen Innovationen begegnen", erklärte Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck, Vorstandsvorsitzender der SolarWorld AG. Der Konzern werde weitere 50 Millionen Euro investieren, mit Schwerpunkt in die Entwicklung neuer Produkte speziell für die hochwirtschaftliche Eigenstromnutzung sowie in die Überführung von Forschungsergebnissen und patentgeschützten Produktionsinnovationen in die deutsche und amerikanische Zellfertigung. Diese neuen Verfahren sollen die Leistung der Module bei gleichzeitiger Senkung des Materialeinsatzes und somit der Produktionskosten steigern.

13.08.2012 | Quelle: SolarWorld AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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