TrendForce: Zulieferer rufen Photovoltaik-Hersteller zur Einhaltung ihrer Verträge auf; Produktionsanlagen weniger ausgelastet

TrendForce (Taipeh, Taiwan) hat eine neue Studie veröffentlicht, laut welcher der Druck auf die Solarzellen-Preise und die Auslastung der Produktionsanlagen die Equipment- und Materiallieferanten dazu nötigen, die Hersteller zur Einhaltung ihrer Verträge anzuhalten. Einige Hersteller müssten bedingt durch die geringe Auslastung der Produktionsanlagen bereits auf Einnahmen verzichten.

TrendForce schätzt, dass die Auslastung der Solarzellen-Produktionslinien zwischen 50 und 70 % liegt, bei einigen größeren zwischen 70 und 80 %. Produzierende Photovoltaik-Unternehmen, denen es nicht gelungen ist, mehr Aufträge zu erhalten, hätten beschlossen, ihre Verträge erst später zu erfüllen.

„Angesichts der langjährigen Partnerschaft zwischen Herstellern und Lieferanten gingen letztere in der Vergangenheit selten vor Gericht, wenn der Markt einbrach. Die Lieferanten fanden immer einen Kompromiss – trotz der Differenz zwischen Vertragspreis und Spotmarkt-Preis konnten sich beide Seiten immer auf einen Endpreis einigen, der näher am Spotmarktpreis lag. Dadurch konnten die Hersteller die Kosten senken“, erklärt TrendForce.
“Die Lage hat sich in letzter Zeit jedoch verändert – wegen der düsteren Marktaussichten und der schwachen Nachfrage kommen immer weniger Aufträge von Händlern und Installateuren. Außerdem können es sich Zulieferer nicht mehr leisten, den Preisvorstellungen ihrer Unternehmenskunden zu entsprechen, nur um Aufträge zu erhalten, da die Preise weiter abrutschen und bald ihre eigenen Arbeitskosten erreichen.“
Laut TrendForce berichten Hersteller, dass sie schriftliche Aufforderungen ihrer Zulieferer erhielten, in denen jene auf Vertragserfüllung drängen. Es bleibe jedoch abzuwarten, ob letztere auch gerichtlich gegen die Hersteller vorgehen werden.
Die Spotmarktpreise sanken weniger stark, da die Preise auf oder unter die Arbeitskosten der Zulieferer sanken. Laut TrendForce könnten die Preise noch weiter sinken.
In der 33. Kalenderwoche blieben die Preise für Solarzellen und Photovoltaik-Module aus kristallinem Silizium stabil. Die Modulpreise lagen bei 0,735 USD (0,597 Euro) je Watt. Dagegen sanken die Polysilizium-Spotmarktpreise sowie die Preise für Dünnschichtmodule und monokristalline Silizium-Wafer.

20.08.2012 | Quelle: TrendForce; Bild: Arise Technologies | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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