Wärmepumpen als Speicher in intelligenten Stromnetzen: Neues Regelsystem entscheidet über Solarstrom-Nutzung

Dezentral erzeugter Solarstrom soll künftig besser genutzt werden. An einem solchen neuartigen System arbeitet der oberösterreichische Wärmepumpen-Hersteller Neura zusammen mit dem deutschen Energiekonzern E.ON.


Das System ermittle, wie viel Strom sich aktuell im Netz befindet und wie die Prognosen für Produktion und Verbrauch aussehen. Entsprechend fließe der aktuell erzeugte Solarstrom entweder in die Wärmepumpe oder werde in das öffentliche Netz eingespeist, erläutert Neura.

Regelsystem verarbeitet Daten aus dem Stromnetz und der Photovoltaik-Anlage und steuert den Energiefluss automatisch
Im Rahmen des Forschungsprojekts sollen bereits in der kommenden Heizsaison erste Feldtests in Deutschland durchgeführt werden.
Der neue Ansatz zielt auf Haushalte ab, die über eine Solarstromanlage und eine Wärmepumpe verfügen. Bereits vor einiger Zeit wurden Systeme entwickelt, mit denen die Pumpe in der Lage ist, über das Internet Daten zu versenden und zu verarbeiten. Zusätzlich lerne die Anlage im Laufe des Betriebs selbstständig das jeweilige Regelverhalten für das Haus, in dem sie installiert ist, berichtet Neura.
Neu sei, dass das System jetzt auch in Abstimmung mit den Daten aus dem Stromnetz und der Photovoltaik-Anlage selbst darüber entscheide, was zu tun ist. Dafür benötige es Algorithmen, die die verschiedenen Informationsströme verarbeiten und autonom darüber Auskunft geben können, ob Energiebedarf besteht oder nicht.

Wärmepumpen werden zu einem „virtuellen Kraftwerk" zusammengefasst
Die Energieversorger sind nicht an einer einzigen Wärmepumpe interessiert. Stattdessen macht die Masse das Potenzial aus. In den systematischen Berechnungen zur Netzauslastung werden alle Pumpen zu einem „virtuellen Kraftwerk" zusammengefasst. Überschüssige Energie kann dann immer genau in die Wärmepumpen „geschoben" werden, die über das System Bedarf melden. Je nach Kapazität beziehen diese Pumpen genau dann Strom, wenn er gerade vorhanden und günstig ist.
In Österreich liegen Forschung und Entwicklung im Bereich erneuerbare Energien auf Weltniveau, besonders im Solarenergiesektor, betont die Betriebsansiedlungsagentur ABA-Invest in Austria. „Österreich vereint Spitzen-Forschung und hochwertige Umsetzung. Forschende Unternehmen erhalten günstige Rahmenbedingungen, um Innovationen voranzutreiben. Für eigenbetriebliche F&E-Aktivitäten sowie Auftragsforschung erhalten die Firmen beispielsweise eine Forschungsprämie in Höhe von 10%“, so René Siegl, Geschäftsführer ABA-Invest in Austria.

21.08.2012 | Quelle: ABA-Invest in Austria | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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