Photovoltaik-Industrieverband IPVEA befürwortet freie Marktwirtschaft und kritisiert das europäische Anti-Dumping Verfahren gegen China
Die International Photovoltaic Equipment Association, kurz: IPVEA (Hanau, Deutschland und Orlando, Florida, USA) ist eine Non-Profit-Organisation, bestehend aus Herstellern und Zulieferern von Photovoltaik-Fertigungsanlagen und zugehörigen Rohmaterialien für Ingots, Wafer, Solarzellen und Modulfertigung.
Dumpingklage bei der Europäischen Kommission anhängig
Eine Initiative europäischer Solarzellen- und Modulhersteller hatte eine bei der Europäischen Kommission Anti-Dumpingklage gegen chinesische Anbieter von Photovoltaik-Produkten eingereicht. Die chinesischen Wettbewerber exportierten PV-Produkte unter den regional marktüblichen Preisen, so der Hauptvorwurf der Initiative EU ProSun. Im Zuge der jüngsten Erklärungen anderer Verbände spricht sich IPVEA ebenfalls gegen die Einführung von Strafzöllen aus.
Diskussion auf der EU PVSEC soll in gemeinsamer Erklärung münden
„Wir halten es für wesentlich wichtiger, eine weltweit unabhängige und wettbewerbsfähige PV-Industrie zu fördern, als Maßnahmen zu unterstützen, die den Zugang zu einem ihrer Kernmärkte erschweren“, kommentiert IPVEA Geschäftsführer Bryan Ekus.
Als Industrieverband, der Hersteller und Zulieferer von PV-Fertigungsanlagen und zugehörigen Rohmaterialien vertritt, sei IPVEA an einer Kooperation mit den anderen Verbandsorganisationen interessiert. IPVEA lädt deshalb die zuständigen Verbandsvertreter dazu ein, diese Position und weiterführende Maßnahmen während der 27th European Photovoltaic Solar Energy Conference and Exhibition EU PVSEC) vom 24. bis 28. September 2012 in Frankfurt am Main zu diskutieren.
Das Ergebnis sollte eine gemeinsame Erklärung der gesamten Photovoltaik-Industrie anstelle von mehreren unabhängigen Veröffentlichungen sein.
Chinesischer Weltmarktanteil bei Solarmodulen rund 68 Prozent
Laut Schätzungen des Londoner Marktforschungsunternehmens Bloomberg New Energy Finance wurden im vergangenen Jahr etwa 68 Prozent aller Photovoltaik-Module von chinesischen Herstellern geliefert. 2009 waren es nur 40 Prozent. Im Vergleich dazu haben 2011 europäische Unternehmen 11,5 Prozent gegenüber 19 Prozent (2009) Solarmodule produziert. Im gleichen Zeitraum fiel der Anteil US-amerikanischer Unternehmen von 23 auf 9 Prozent.
Bundesregierung will Anti-Dumping Klage unterstützen
Umweltminister Peter Altmaier sicherte der EU am 19. Juli die Unterstützung der deutschen Bundesregierung im Falle einer Anti-Dumping Klage Unterstützung zu. Die Europäische Kommission muss innerhalb von 45 Tagen nach Einreichung der Klage am 26. Juli entscheiden, ob sie eine solche Untersuchung einleitet.
Ein ähnliches Verfahren hat Präsident Barack Obamas Regierung im März dazu veranlasst, Anti-Dumping Zölle auf die Importe chinesischer Hersteller zu verhängen. Das Handelsministerium hat im Mai festgestellt, dass Solarfirmen aus China ihre Produkte unter den Herstellungskosten verkauft haben, und daraufhin Abgaben zwischen 31 und 250 Prozent eingeführt.
22.08.2012 | Quelle: IPVEA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH