Photovoltaik-Systemintegrator BELECTRIC: Kosten steigen nur für Elektrizität aus fossilen Energiequellen, nicht aber für Solarstrom

In der Debatte über die Strompreisentwicklung wird immer wieder die Photovoltaik als Hauptursache für die steigenden Verbraucherpreise genannt. Tatsächlich sinken jedoch die Kosten des Solarstroms, besondere im großen Anlagensegment, entgegnet der weltweit größte Solarkraftwerksbauer BELECTRIC (Kolitzheim).

Für steigende Strompreise sorgten vielmehr der teure Offshore-Windenergie-Ausbau, die ineffiziente Nutzung von Flächen für die Energieproduktion in Deutschland und die stetig wachsenden Ausnahmeregelungen für die Industrie bei der EEG-Umlage, betont BELECTRIC.

Kosten von Freiflächen-Solarkraftwerken in den letzten 8 Jahren um 70 % gesunken
Die Photovoltaik und allen voran das Freiflächensegment mit Solarkraftwerken leisten einen wachsenden Beitrag zur Energieversorgung, so der Systemintegrator. Das Freiflächensegment sei die kostengünstigste Form der Photovoltaik, habe einen hohen Anteil an lokaler Wertschöpfung und leiste mittels fortschrittlicher Technologie einen Beitrag zur Netzstabilisierung.
Moderne Solarkraftwerke mit optimierter Blindleistungsregelung können die Kosten des prognostizierten Netzausbaus auf Verteilnetzebene stark reduzieren und so die Verbraucher entlasten.
Noch 2004 wurde Solarstrom aus Freiflächenanlagen mit über 45 Cent/kWh vergütet. Heute produzieren sie laut BELECTRIC bereits für 12,5 Cent/kWh und seien damit weit günstiger als viele andere erneuerbare Energien.
„Damit konnten Freiflächen-Solarkraftwerke in den letzten acht Jahren über 70% Kosten senken, anders als fossile Energieträger, deren Preise ständig steigen. Bereits 2014 werden Solarkraftwerke in der Lage sein, zu vergleichbaren Preisen wie von effizienten Gaskraftwerken Strom zu produzieren“, sagt der Geschäftsführer der BELECTRIC Solarkraftwerke GmbH, Bernhard Beck, voraus.

Teurer Ausbau der Offshore-Windenergie
Zunehmend als Kostenfalle stelle sich der Ausbau der Offshore-Windenergie heraus. So habe das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in der 35. Kalenderwoche in einem neuen Gutachten festgestellt, dass bei der Fortschreibung des heutigen EEG bis 2020 der Ausbau der Offshore-Windenergie kumuliert 10 Milliarden Euro mehr kosten werde als der Ausbau der Photovoltaik.
Jede Kilowattstunde Strom aus einer Offshore-Windkraftanlage ist nach Berechnungen des RWI rund 25 % teurer als aus einer PV-Anlage – obwohl in der Rechnung die teureren Solarstrom-Dachanlagen mit eingeschlossen sind.
Der Kostenvergleich würde noch eindeutiger ausfallen, wenn nur große Freiflächen-Solarkraftwerke herangezogen würden, betont BELECTRIC.
„Damit bestätigt das RWI das weitaus wirtschaftlichere Potenzial der Solarenergie“, so Martin Zembsch, Geschäftsführer Vertrieb und Geschäftsentwicklung der BELECTRIC Solarkraftwerke GmbH.
„Angesichts dieser Faktenlage bleiben viele Fragen offen, warum der Ausbau der teuren Offshore-Windenergie von der aktuellen Regierung forciert, aber der Einsatz von günstigen Freiflächen-Solarkraftwerken beschränkt wird“, fügt Zembsch hinzu. „Neben den hohen Vergütungssätzen für den Strom aus Offshore-Wind kommen noch zusätzliche Netzausbaukosten von rund 20 Milliarden Euro auf die Verbraucher zu, um den Strom von Nord nach Süd zu transportieren. Ein dezentralerer Ausbau von Freiflächen-Solarkraftwerken in den Regionen, in denen die Energie benötigt wird, würde die Energiewende weitaus bezahlbarer machen“.

Photovoltaik flächeneffizienter als Biogas
Die effizientere Nutzung von Flächen zur Energieerzeugung könnte ebenso die Energiewende günstiger gestalten, unterstreicht BELECTRIC. Die Stromproduktion aus Solarkraftwerken der neuesten Generation sei rund 50 Mal flächeneffizienter als aus Biogas – bei gleichzeitiger Aufwertung des Bodens. Heute würden pro Jahr auf rund einer Million Hektar Energiepflanzen für Biogas angebaut. Der Flächenbedarf für Solarkraftwerke sei mit 15.000 Hektar bis 2020 um ein Vielfaches geringer.
Freiflächen-Solarkraftwerke schafften einen biotopähnlichen Rückzugsraum in der ansonsten durch landwirtschaftliche Monokulturen geprägten Kulturlandschaft. Vögel, Tiere und Wildgräser, sehr viele davon aus der Roten Liste der gefährdeten Arten, siedelten sich dort an und bereicherten die Natur.

Größte Stromverbraucher übernehmen nur 0,3 % der EEG-Umlagekosten
Bereits im Januar 2012 hat das Institut für ZukunftsEnergieSysteme (IZES) berechnet, dass die EEG-Umlage ohne die umfangreichen Ausnahmeregelungen für energieintensive und im internationalen Wettbewerb befindliche Betriebe, sogar gesunken wäre. Die Bundesregierung hat weite Teile der Industrie von der Kostenumlage für den Ausbau der erneuerbaren Energien ausgenommen und somit maßgeblich zur jetzigen Debatte beigetragen. Selbst die Bundesnetzagentur beobachtet diese Entwicklung mit Sorge und hat ausgerechnet, dass die größten Stromverbraucher des Landes rund 18 Prozent der Elektrizität verbrauchen, aber nur 0,3 % der EEG-Umlagekosten übernehmen.

Geschäftsführer Bernhard Beck: Einschränkungen für Solarkraftwerks-Standorte aufheben
"Es ist daher rational unergründlich, warum der Gesetzgeber in der jüngsten EEG-Novellierung die Vergütung für das Freiflächensegment über 10 MWp gestrichen hat. Es wurde eine Chance vertan, den Übergangszeitraum bis zur preislich marktgerechten Produktion von Solarstrom verbindlich und vertretbar zu gestalten", heißt es in der Pressemitteilung von BELECTRIC. Die geplante Verordnung für Anlagen über 10 MWp sollte schnellstens umgesetzt werden.
„Außerdem sollten die Restriktionen, die den Standort einer Anlage heute im EEG bestimmen, aufgehoben werden, um Anlagen endlich dort errichten zu können, wo sie netztechnisch und aus Verbraucherperspektive am sinnvollsten sind“, fordert Bernhard Beck. Die regionale Planungshoheit müsse hier im Vordergrund stehen.
30.08.2012 | Quelle: BELECTRIC Solarkraftwerke GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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