Photovoltaik-Produktionstechnologie: CIGS erreicht erstmals Wirkungsgrad von multikristallinen Modulen; Maschinenbauer Manz kündigt Solarstrom-Gestehungskosten zwischen vier und acht Eurocent an

Dem deutschen Hightech-Maschinenbauer Manz AG (Reutlingen) ist ein technologischer Durchbruch gelungen: Auf der integrierten Produktionsanlage für CIGS-Dünnschicht-Solarmodule, der Manz CIGSfab, können Photovoltaik-Module produziert werden, die in Zukunft Solarstrom liefern, der je nach Standort nur zwischen 4 Eurocent (Spanien) und 8 Eurocent (Deutschland) pro Kilowattstunde kostet, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Solarstrom liege damit auf ähnlichem Preisniveau wie Strom aus fossilen Kraftwerken und sei deutlich günstiger als Strom aus Offshore-Windkraftwerken.

Modul-Wirkungsgradrekord von First Solar und Rekord von MiaSolé auf Aperturfläche überboten
Dieter Manz, Gründer und Vorstand der Manz AG, kommentiert: „Unsere Technologie hat das Potenzial, die Wende für die Solar-Branche einzuläuten.“
Das CIGS-Solarmodul von Manz wurde auf einer Massenproduktionsanlage hergestellt und stellt mit 14,6 Prozent Wirkungsgrad auf Gesamtmodulfläche und 15,9% auf Aperturfläche einen Weltrekord für Dünnschichtmodule dar.
Der Modul-Wirkungsgradrekord des bisherigen Kostenführers für Dünnschichtmodule First Solar, sowie der Rekord auf Aperturfläche von MiaSolé, seien somit eindrucksvoll überboten worden. Gleichzeitig zögen Dünnschichtmodule im Wirkungsgrad nun mit multikristallinen Solarmodulen gleich.
„Damit konnten wir den einzigen bisherigen Nachteil der Dünnschicht-Technologie, den geringeren Wirkungsgrad, wettmachen – denn bei den Produktionskosten ist Dünnschicht eh schon deutlich günstiger“, erklärt Dieter Manz.

Investitionskosten für eine CIGS-Produktionsanlage um rund 40 Prozent gesenkt
Das Unternehmen habe mit der vollautomatisierten Fertigungslinie Manz CIGSfab die Investitionskosten für eine Produktionsanlage in den vergangenen zwei Jahren um rund 40 Prozent gesenkt. Möglich geworden sei das vor allem durch Neuentwicklungen im Bereich der Prozessanlagen, wie zum Beispiel des CIGS CO-Verdampfers, einer deutlichen Erhöhung der Durchsatzraten und der Standardisierung des eingesetzten Equipments.

Kosten zwischen 0,55 US-Dollar/Wp und weniger als 0,40 USD/Wp in der Gigawatt-Produktion
„Auf unseren Anlagen hergestellte Dünnschichtmodule sind überall auf der Welt wettbewerbsfähig“, sagt Dieter Manz, „Das Wachstum des Solar-Markts wird damit nicht mehr von nationalen Förderbedingungen abhängen.“
Die mit der CIGSfab möglichen Produktionskosten liegen laut Manz auf einer Anlage mit 200 MW Jahreskapazität bei nur noch 0,55 US-Dollar/Wp. Bei Fabriken im Gigawattbereich fallen diese sogar auf unter 0,40 USD/Wp.
Im Vergleich dazu liegen die Produktionskosten von kristallinen Solarzellen chinesischer Hersteller im Schnitt bei rund 1 USD/Wp, so Manz. Diese Module würden größtenteils unter Herstellungskosten verkauft.

20,3 Prozent Wirkungsgrad im Labor
Die CIGS-Technologie sei jedoch noch längst nicht ausgereizt: Der exklusive Manz-Entwicklungspartner, das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg in Stuttgart (ZSW), hat im Labor bereits 20,3 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Die Rekordzelle von First Solar im Bereich CdTe komme auf lediglich 17,3%.
Damit habe CIGS das größte Potenzial zur weiteren Wirkungsgradsteigerung und Kostensenkung aller Dünnschicht-Technologien. In einer ambitionierten Entwicklungs-Roadmap für die nächsten Jahre zeigt Manz potentiellen Kunden die weiteren Schritte zur Überführung des Weltrekords auf Basis der Laborzelle in die Produktionspraxis und zur weiteren massiven Senkung der Produktionskosten von CIGS- Modulen.

Weitere Informationen:

·      Video-Statement Dieter Manz, Gründer und CEO der Manz AG: http://tinyurl.com/cfcg68k
·      Photovoltaik-Produktion in der CIGSfab: Integrierte Fabriken sorgen für wettbewerbsfähigen Solarstrom

07.09.2012 | Quelle: Manz AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen