Solar-Markt der USA im zweiten Quartal 2012 mehr als verdoppelt; Zubau erreicht 742 MW

Das Marktforschungsunternehmen GTM Research (Cambridge, Massachusetts) und der Branchenverband Solar Energy Industries Association (SEIA, Washington D.C.) haben eine Studie veröffentlicht, laut welcher der US-amerikanische Solarmarkt im zweiten Quartal 2012 um 116 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen ist. Der Zubau betrage 742 Megawatt.

Laut dem Bericht “U.S. Solar Market Insight: 2nd Quarter 2012” wurde dieses Wachstum vor allem durch den Zubau von Photovoltaik-Anlagen im großen Maßstab mit insgesamt 477 Megawatt (MW) vorangetrieben. In acht Bundesstaaten wurden Photovoltaik-Kraftwerke im Versorgermaßstab mit mehr als 10 MW installiert. Angesichts der Photovoltaik-Kraftwerke mit insgesamt 3,4 Gigawatt Nennleistung, die sich derzeit im Bau befinden, werden bis zum Jahresende 2012 weitere 2 Gigawatt folgen, so die Studie.
“Trotz des langsamen wirtschaftlichen Wiederaufbaus wächst die US-Solar-Industrie rasch und schafft Arbeitsplätze überall in Amerika”, kommentiert Rhone Resch, Präsdient und Geschäftsführer von SEIA.
“In diesem Quartal wurde mehr zugebaut als im Gesamtjahr 2009. Und erstmals führen riesige Solar-Kraftwerke den Zubau an. Da die Kosten weiter fallen, ist Solarenergie mittlerweile für mehr Haushalte, Betriebe, Versorger und für das Militär erschwinglich. Intelligente beständige und langfristige Politik führt zu Innovationen und Investitionen. So erhält Solarstrom einen höheren Anteil am Energiemix.”

Fremdfinanzierte Solarstromanlagen überwiegen im Markt der privaten PV-Systeme
Dies ist das vierte Quartal in Folge, in dem der US-Markt für private Photovoltaik-Anlagen mit einem Zubau von 98,2 MW geringfügig wuchs. Die führenden Bundesstaaten sind Kalifornien, Arizona und New Jersey.
SEIA und GTM erklären, dieses Marktsegment werde von Fremdfinanzierungs-Modellen bestimmt. In Kalifornien, Arizona und Colorado seien mehr als 70 Prozent aller privaten PV-Anlagen durch dritte Parteien finanziert worden. Der durchschnittliche Preis hierfür sei auf 5,64 US-Dollar pro Watt gefallen (4,4 Euro) und damit erstmals unter die Kosten für selbstfinanzierte PV-Anlagen.
Der Markt für kommerzielle und regierungseigene PV-Installationen sowie Solarstromanlagen von nicht profitorientierte Einrichtungen sank gegenüber dem Vorjahresquartal um 33 Prozent auf 196 MW. Die Autoren der Studie nennen als Gründe unter anderem das Überangebot an Solarstromzertifikaten (SRECs) in New Jersey.

Kalifornien führt erneut, New Jersey büßt 41 Prozent ein
Werden alle Sektoren einbezogen, führt Kalifornien im zweiten Quartal 2012 den Markt mit einem Zubau von 217 MW erneut an, gefolgt von Arizona mit 173 MW. Obwohl New Jersey 41 Prozent eingebüßt hat und der Zubau nur noch 103 MW betrug, ist der Bundesstaat noch immer der drittgrößte Markt der USA.
Nevada und Texas stiegen in der Liste auf folgen auf  Platz vier beziehungsweise fünf. Sie verdrängten Massachusetts und Tennessee, die jeweils um mehrere Plätze zurückfielen.

Alamosa-Kraftwerk mit 30 Megawatt Konzentrator-Photovoltaikleistung in Betrieb genommen
Die Studie berichtet, dass im 2. Quartal das 30 Megawatt-Kraftwerk Alamosa in Colorado in Betrieb genommen wurde, das Konzentrator-Photovoltaik (CPV) nutzt. Alamosa ist derzeit das größte CPV-Kraftwerk der Welt.
Obwohl beim Bau mehrerer solarthermischer Kraftwerke (CSP) Fortschritte erzielt wurden, wurde keines davon im zweiten Quartal 2012 in Betrieb genommen.
Insgesamt beträgt die installierte Solar-Kapazität der USA nun 5,7 Gigawatt. Darunter sind Photovolataik-Kraftwerke mit 5,16 Gigawatt und solarthermische Kraftwerke mit 546 Megawatt.
 

11.09.2012 | Quelle: SEIA, GTM; Foto: First Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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