KPMG: Indischer Solarmarkt hat bis 2016/2017 ein Potenzial von 12,5 Gigawatt

KPMG hat eine neue Studie veröffentlicht, laut der Solarstrom aus Photovoltaik-Aufdachanlagen schon 2014 in einigen indischen Regionen günstiger sein könnte, als der reguläre Elektrizitätspreis für Endkunden.Der Bericht “The Rising Sun” geht für 2017 von der Netzparität im gesamten Strommarkt aus. Angesichts weiterer Vorteile wie der Fähigkeit der Photovoltaik zum Ersatz der Stromproduktion mit Dieselgeneratoren und der politischen Förderung der erneuerbaren Energien macht KPMG, 2016/2017  ein Solarmarkt-Potenzial von bis zu 12,5 Gigawatt (GW) in Indien aus.

“In unserer letzten Studie vom Mai 2011 prognostizierten wir die Netzparität in Indien für die Zeit zwischen 2017 und 2019”, erklärt Arvind Mahajan Leiter des Geschäftsbereichs Energie und Natürliche Ressourcen bei KPMG. “Nun glauben wir, die Netzparität könnte schon 2017 erreicht werden. Daher haben wir das Solar-Potenzial in unserem Szenario entsprechend geändert."

“Indien könnte einen großen Sprung bei der Energiegewinnung machen und die Solarenergie könnte einen bedeutenden Beitrag zum Energiemix am Ende dieses Jahrzehnts leisten. Politiker sollten sich dieses Potenzials stets bewusst sein.”

Analyse basiert auf steigenden Stromkosten und fallenden PV-Preisen

Grundlage der Analyse von KPMG sind jährlich um 4 bis 5,5 Prozent steigende Strompreise für Endkunden und jährlich um 5 bis 7 Prozent fallende Photovoltaik-Preise.

Laut der Studie reichten die Gebote pro Kilowattstunde Strom bei der jüngsten Vergaberunde im Rahmen des Förderprogramms Jawaharlal Nehru National Solar Mission (JNNSM) von 9,44 indischen Rupien (0,13 Euro) bis 7,49 indischen Rupien (0,106 Euro).

Die Untergrenze dieser Gebote entspricht der Obergrenze des konventionellen Strompreises für Endkunden, der zwischen 5,5 indischen Rupien (0,078 Euro) und 7,5 indischen Rupien (0,106 Euro) pro Kilowattstunde liegt. In einigen Bundesstaaten, wie beispielsweise Maharashtra, bezahlten gewerbliche Kunden zwischen 6,45 indischen Rupien (0,09 Euro) und 8,14 indischen Rupien (0,115 Euro) pro Kilowattstunde.

Mehrere Faktoren ermöglichen ein Marktvolumen von bis zu 12,5 GW

KPMG betont außerdem Indiens dringenden Bedarf an zusätzlichem Strom. Derzeit habe das Land ein Energiedefizit von 9 Prozent und es gebe eine Lücke zwischen den Kosten der Stromproduktion und dem Strompreis für Endkunden. Diese verursache große Verluste der staatlichen Versorger.

Daher prognostiziert KPMG für 2016/2017 ein Marktvolumen für PV-Aufdachanlagen von 4 GW sowie weitere 4 GW für Photovoltaik-Kraftwerke im Versorgermaßstab. Staatliche Förderprogramme werden laut KPMG einen Markt mit 2 GW schaffen, indem Dieselgeneratoren durch netzunabhängige Solarstromanlagern ersetzt werden. Die staatlichen Vorgaben für den Anteil erneuerbarer Energien sollen eine zusätzliche Kapazität von 2,5 GW anstoßen.

Politische Stabilität erforderlich

Der Bericht unterstreicht den Stellenwert der Unterstützung seitens der indischen Regierung und spricht Empfehlungen aus. Die wichtigste davon ist, die derzeitige Förderung nicht zu stoppen, da Investoren stabile politische Rahmenbedingungen benötigen.

20.09.2012 | Quelle: KPMG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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