Japan beschließt Atomausstieg und strebt dezentrales System auf Basis erneuerbarer Energien an

In seinem neuen, langfristigen Energiekonzept hat das japanische Kabinett die komplette Stilllegung der Atomkraftwerke des Landes beschlossen und will künftig auf ein dezentrales System setzen, das auf erneuerbaren Energien basiert.

Japans Kabinett hat das Konzept seiner „Revolutionären Energiestrategie" am 14.09.2012 verabschiedet. Demnach sollen keine neuen Atomkraftwerke mehr gebaut werden. Die von der Aufsichtsbehörde als sicher eingestuften AKW sollen noch höchstens 40 Jahre lang Strom produzieren.
„Bei diesem Wandel geht es nicht nur um den Ersatz der Atomenergie durch Energieeffizienz und erneuerbare Energien”, heißt es in dem Dokument. „Es geht um neue Verfahren, in denen die Bürger nicht länger passiv und ausschließlich Stromverbraucher sind.”
„Sie werden entweder Stromerzeuger oder helfen bei der Stromeinsparung durch intelligente Lösungen. Sobald Solarmodule, Batterien und Brennstoffzellen weit genug fortgeschritten sind, um private Haushalte und Kommunen zu versorgen, werden Bürger nicht nur für Strom bezahlen, sondern auch Einkünfte durch seinen Verkauf erzielen.”

Meinungen der Parteien zur Atomenergie gehen auseinander
In den westlichen Medien wurde zunächst darüber spekuliert, ob das Dokument vom japanischen Kabinett verabschiedet werden würde. Japans Premierminister Yoshihiko Noda bestätigte die Verabschiedung am 20.09.2012 in der Nachrichtensendung „News Zero”.
Der Kabinettbeschluss verdeutlichte die Positionen der größten politischen Parteien Japans. Während die Demokratische Partei von Premierminister Noda die Stilllegung der Atomkraftwerke befürwortete, wollten die Liberal-Demokraten in der Opposition die Atomenergie als Teil des nationalen Energiemixes behalten.

26.09.2012 | Quelle: Lenz Blog | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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