Solarthermie-Rekord unterstreicht Österreichs Rolle als Ökoenergie-Vorbild: Fünfmillionster Quadratmeter Sonnenkollektorfläche installiert

Österreichs Umweltminister Nikolaus Berlakovich hat am 26.09.2012 den fünfmillionsten Quadratmeter Solarkollektorfläche in Sieghartskirchen (Bezirk Tulln, Niederösterreich) gemeinsam mit Robert Kanduth, Obmann des Branchenverbandes Austria Solar, besiegelt. Der Jubiläumskollektor ist Teil der 1.087 Quadratmeter großen Solarthermie-Anlage einer Fleischerei.

Österreich fördert Solarthermie mit 9 Millionen Euro
„Bis 2020 wollen wir in Österreich die Fläche an Sonnenkollektoren auf 10 Millionen Quadratmeter verdoppeln", erklärte Berlakovich. Zur Förderung der Solarwärme stellt das Umweltministerium allein im laufenden Jahr  insgesamt 9 Millionen Euro zur Verfügung.

5 Millionen Quadratmeter Kollektorfläche sparen jährlich 500.000 Tonnen CO2 und 150 Millionen Euro
„Bei der Solarthermie zählt Österreich nach Zypern und Israel zu den weltweit führenden Ländern hinsichtlich der installierten Leistung pro Kopf. Die bisherigen fünf Millionen Quadratmeter Kollektorfläche sparen jährlich 500.000 Tonnen CO2 und 150 Millionen Euro an Energieausgaben", bilanzierte Berlakovich. Wirtschaftlich verzeichne die Solarthermie-Branche in Österreich rund 420 Millionen Euro Umsatz pro Jahr, 79 % Exportquote und 4.000 Arbeitsplätze.
Die fünf Millionen Quadratmeter Solarkollektoren erzeugen pro Jahr 1.920 Gigawattstunden (GWh) Wärme. Das entspricht dem gesamten Wärmebedarf der Industrie in Niederösterreich.

Österreich will Vorreiter bei solaren Großanlagen werden
„Für die ersten fünf Millionen Quadratmeter haben wir 30 Jahre gebraucht, für die zweiten wollen wir nur zehn Jahre brauchen. Das ist ein realistisches Ziel, denn Österreich ist Vorreiter bei solaren Großanlagen, und das Potenzial ist noch immer riesig", betonte Berlakovich.
Bis zum Jahr 2020 die Kollektorfläche zu verdoppeln, bedeute eine Million Tonnen CO2 einzusparen und 4.000 neue "Green Jobs" zu schaffen. „Es sind zusätzliche Anstrengungen notwendig, wenn wir dieses Ziel erreichen wollen. Die öffentliche Hand muss auch im eigenen Bereich auf Solarwärme setzen“, so Kanduth.
In den letzten beiden Jahren hatte die Branche mit Umsatzrückgängen zu kämpfen. „Dieser Entwicklung haben wir mit gezielten Förderprogrammen aktiv entgegengesteuert", berichtete der Minister. Auf das relativ neue Feld von großen Solarwärmeanlagen über 100 Quadratmeter Fläche entfallen in diesem Jahr  vier Millionen Euro Fördergeld. Bei der über den Klimafonds abgewickelten Aktion wurden in den letzten beiden Jahren 90 Solar-Projekte unterstützt, die in Büro- oder Gewerbegebäuden errichtet wurden. Die Antragsfrist für die diesjährige Aktion ist letzte Woche zu Ende gegangen.
„In der EU entfallen 49 % des Energiebedarfs auf Heizung und Kühlung. Wir kommen vom fossilen Irrweg des Erdöls und Erdgases nur weg, wenn wir konsequent auf erneuerbare Energieträger wie die Sonne setzen", bekräftigte Berlakovich.
 

28.09.2012 | Quelle: Austria Solar; Foto: Renate Fuchs | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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